ÖPNV

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La Paz 2016
Blick über den Talkessel von La Paz aus einer Seilbahngondel heraus
und durch deren Scheibe fotografiert.
In La Paz befindet sich das größte städtische Seilbahnprojekt der Welt, "Mi Telefèrico" genannt.
Die österreichische Seilbahnfirma „Doppelmayr“ hat dieses Projekt als Gesamtpaket umgesetzt.
Inzwischen werden täglich mehr als 300.000 Fahrgäste befördert.

Die Großstadt La Paz hat ein riesiges Problem mit der Luftverschmutzung, denn die Luft wird von fünfzig Jahre alten Autos, rußenden Bussen, schrottreifen Kollektiv-Taxen (sog. Colectivos) und LKWs verpestet, die Jahrzehnte keine Autowerkstatt gesehen haben, denn einen TÜV gibt es nicht.
Neue Autos sind zu teuer und einen öffentlichen Nahverkehr gab es ebenfalls nicht, es sei denn, man bezeichnete die Colectivos und uralten Busse als solchen.

Die City von La Paz dem höchstgelegensten Regierungssitz der Welt liegt auf 3100 Höhenmetern.
Die Stadt El Alto auf der Hochebene 1000 m höher gelegen, schließt sich nahtlos an die City an.
Oben auf 4100 m in El Alto ist es kälter und die Luft hat weniger Sauerstoff.
Dort wohnen die Ärmeren, die, die unten in der City die einfachen Jobs übernehmen.
Eine Autofahrt von dort hinunter auf das auf 3100 m gelegene Zentrum
dauert mindestens eine Stunde. Mit der Seilbahn ist man in Minuten dort.
Aber sie hat neben der Zeiteinsparung noch einen anderen Effekt.
Sie verbindet Lebenswelten - und das ist auch der Werbespruch für Mi Teleferìco:
"Uniendo nuestras vidas" (Vereint unsere Lebenswelten).
Die beiden Städte mit der unterschiedlichen Bevölkerungsstruktur rücken näher zusammen,
egal aus welcher Schicht die Menschen kommen.
Cholitas, Bauarbeiter, Angestellte der Müllabfuhr, Zimmermädchen der Hotels, Putzfrauen, Schulkinder treffen jetzt innerhalb von Minuten auf Regierungsbeamte, Angehörige von ausländischen Botschaften,
Apothekerinnen, Polizisten, Banker und Professoren.

Aber für die Touristen ist diese Art von ÖPNV die Attraktion schlechthin.
Wir haben 2016 alle damals verfügbaren Linien ausprobiert.