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Manfred Mairinger


Premium (World), Ansfelden

Ötschland Express

Fahrt mit der 2093.01 von Kienberg/Gaming nach Lunz am See
Geschichte
Seit frühgeschichtlicher Zeit führen bedeutende Handelswege durch das Gebiet der niederösterreichischen Eisenwurzen. Ein wesentlicher Ast der Eisenstraße verläuft über das obere Ybbstal nach Gresten und Scheibbs. Der Bau der Dreimärktestraße um 1550 erleichterte den Transport von Eisen und Proviant wesentlich. In der regionalen Verkehrsgeschichte der nachfolgenden Jahrhunderte stieg der Holzmassentransport durch Schwemmen und Flößen. Ab 1840 erfolgte bereits der Bau der ersten österreichischen Waldbahnen im Rotwald und zwischen Langau und Lackenhof. Es folgten vielfältige Bemühungen und Projekte um die Erschließung des Gebietes durch den Bau von Eisenbahnen. Nach dem Bau der Strecke Pöchlarn - Kienberg-Gaming (1877) wurde erst zwischen 1894 und 1898 die schmalspurige Ybbstalbahn Waidhofen/Ybbs - Lunz am See - Kienberg-Gaming sowie 1899 der Flügel Gstadt - Ybbsitz errichtet. Ab 1920 erbaute schließlich noch die Rothschild'sche Forstverwaltung die Waldbahn Lunz - Langau, die als bedeutender Güterverkehr-Zubringer zur Ybbstalbahn fungierte (Einstellung 1973). 1988 wurde der landschaftlich schönste und technisch interessanteste Teil der Ybbstalbahn, die sogenannte Bergstrecke Kienberg-Gaming - Lunz am See von den ÖBB auf Dauer eingestellt. Es drohte die sofortige Abtragung und damit die dauernde Vernichtung einer großartigen technischen Leistung des vorigen Jahrhundert. Dies konnte durch den Einsatz des ideellen Vereines “Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen” (ÖGLB) verhindert werden, der 1990 auch eine eigene Betriebsgesellschaft “NÖ. Lokalbahnen” (NÖLB) gründete, welche die Strecke von den ÖBB pachtete und seit 1990 während der Sommermonate einen Museumsbahnverkehr für Touristen und Eisenbahninteressierte führt. Dieser nostalgische Touristikbahnbetrieb erfreut sich zunehmender Beliebtheit und hat sich zu einem neuen zusätzlichen touristischen Standbein des Ötscherlandes entwickelt. Daher besteht eine große Chance, durch zusätzliche Attraktivierungsmaßnahmen wie der Einrichtung des hier konzipierten Erlebnislands “Technisches Monument Ybbsthalbahn 1898” wesentliche Impulse für den regionalen und örtlichen Fremdenverkehr zu setzen. Gerade eine solche vielfacettige zusätzliche Freizeiteinrichtung verstärkt den in Richtung Erlebnis(kurz)urlaub laufenden Trend des Fremdenverkehr in der für “sanften” Tourismus prädestinierten schönen weitgehend intakten Landschaft des Ötscherlandes.

BBÖ 2093.01
Älteste betriebsfähige dieselelektrische Lok Österreichs, System Gebus, geplant bereits ab 1924
1930 von den ÖBB für die Ybbstalbahn gekauft und als Lok 2070.01 bezeichnet, ab 1938 Umnummerierung in DRB V 20 901, seit 1953 ÖBB-Bezeichnung 2093.01, ab 1961 nach St.Pölten - Alpenbahnhof umstationiert und hauptsächlich auf der Strecke Ober Grafendorf - Gresten im Einsatz, in den 1960er-Jahren erhielt die Lok eine blutorange-elfenbeinfarbige Lackierung, in den 1980er-Jahren war sie nur blutorange lackiert, schließlich ab 1989 wieder grün, zuletzt war die Maschine bei den ÖBB im Verschub und bei Bauzügen eingesetzt, 1990 ausgemustert, 1991 von der NÖLB gekauft und revitalisiert, seit 1. 6. 1994 auf der Ybbsthalbahn-Bergstrecke wieder in Betrieb.
Hersteller: Grazer Waggonfabrik (mech. Teil), Österr. Siemens-Schuckert-Werke (elektr. Teil)
Baujahr: 1927/28 Fabriksnummer: 32848/1927 Fahrzeugmasse: 34,0 t Leistung: 200 PS Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h

 der letzte Zug???
der letzte Zug???
Manfred Mairinger

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