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Olgahöhle Lichtenstein

Die Olgahöhle ist die größte Kalktuffhöhle Deutschlands. Sie war zudem Deutschland erste elektrifizierte Schauhöhle und weltweit nach der Kraushöhle in der Steiermark die Nummer zwei - die Adelsberger Grotten wurden im selben Jahr wie die Olgahöhle elektrifiziert (1884)

Entdeckt wurde die Höhle im Jahr 1874 von Johann Ziegler, dessen Stiefvater das Gelände - damals ein Steinbruch- gehörte. Es gab in dem kleinen Ort Honau am Beginn des Echaztals damals sechs Steinbrüche, der Kalktuff war als Baumaterial sehr beliebt. Beim Abbau ist er relativ weich, härtet dann aber an der Luft nach und wird stabil wie Stahlbeton. Der Kalktuff des Ortes ist u.a. im Schloß Lichtenstein und im Olympiastadium von Berlin verbaut. Der Stiefvater wollte die Höhle auch komplett als Baumaterial abbauen, Johann Ziegler überzeugte ihn jedoch, dies nicht zu tun. Stattdessen wurde sie im Jahr 1875 als Schauhöhle eröffnet - damals noch mit Kerzen beleuchtet. Johann Ziegler sah in Stuttgart ein beleuchtetes Schaufenster und holte bei Siemens ein Angebot für eine Beleuchtungsmaschine ein. Diese teure Anlage erwarb er, in dem er einige seiner Grundstücke verkaufte. So wurde die Olgahöhle bereits 1884 elektrifiziert - das Aggregat wurde durch die Ölmühle im Ort angetrieben und der kleine Ort hatte noch vor der großen Stadt Reutlingen Strom.
Der Besucherandrang war enorm, vor allem, als die Eisenbahn auch in den Ort kam - die Leute kamen um die Beleuchtung zu sehen - die Höhle war nicht der Hauptgrund. Die Höhle entstand durch Auswaschung durch den das Tal durchfließenden Fluß Echaz (dessen Quelle ebenfalls in Honau entspringt und der ab Quelle eine ordentliche Schüttung aufweist), Blaualgen lagerten sich ab und versteinerten später - diese Blumenkohlartigen Versteinerungen sind die größte Attraktion der Höhle. Tropfsteine gibt es auch ein paar kleinere. Die Höhle, deren Gesamtlänge 170 Meter beträgt, ist auf 120 Meter als Schauhöhle ausgebaut. Zu besichtigen ist sie an jedem ersten Sonntag des Monats - im Winter ist Pause.
Als ich dort am 06.10.24 stand wurde mir wieder klar, wie unvergleichlich schön (das leider verbaute) Echaztal eigentlich ist. Steht man am Eingang zur Höhle hört man die direkt dahinter fließende Echaz, sieht auf der linken Talseite den Albtrauf mit den Traifelbergfelsen und auf der rechten Seite Schloß Lichtenstein - unvergleichlich!
Direkt gegenüber der Höhle hatte der Entdecker noch ein Hotel errichtet - dort ist nun betreutes Wohnen.
Zur Bildqaulität: Die Fotos sind Freihand mit hohen ISO-Werten entstanden, die Verschlusszeiten waren aber immer noch so lang, dass nicht alles scharf gelungen ist - ich habe versucht, dies in der Nachbearbeitung zu verbessern. Jammern über die Qualität mag ich nicht, da mir bewußt ist, dass mir solche Aufnahmen zu Analogzeiten nicht möglich gewesen wären. Es gab meines Wissens Filme bis ISO 3200 (hat jemand andere Erkenntnisse) - das hätte hier nicht gelangt und auch die Qualität solcher Filme entsprach nicht der von solchen mit ISO 100. Eine Nachbearbeitung wäre mir selbst auch nicht möglich gewesen (konnte man damals Verwacklungen überhaupt reduzieren? Wahrscheinlich nicht).

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Exif

APN Canon EOS 5D Mark IV
Objectif EF16-35mm f/4L IS USM
Ouverture 4
Temps de pose 1/10
Focale 16.0 mm
ISO 6400

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