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Ordensburg Vogelsang 1

Ordensburg Vogelsang 1

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Addi Könsgen


Free Account, Nettersheim

Ordensburg Vogelsang 1

Geschichte:
Planung und Bau
1933 forderte Adolf Hitler im Rahmen einer Rede in Bernau bei Berlin den Bau von neuen Schulen für den „Führernachwuchs“ der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Mit dem Bau wurde der sogenannte „Reichsorganisationsleiter“ Robert Ley betraut. Ley gab den Bau dreier „Schulungslager“ (NSDAP-Ordensburgen) in Auftrag:

in Crössinsee (Pommern),
in Sonthofen (Allgäu) und
Vogelsang in der Eifel.
Finanziert wurde der Bau, der größtenteils auf der Gemarkung der Gemeinde Schleiden vollzogen wurde, aus Geldern der enteigneten Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände.

Den Planungsauftrag für Crössinsee und Vogelsang bekam der Kölner Architekt Clemens Klotz. Am 16. März 1934 erfolgte der erste Spatenstich zum „Reichsschulungslager Vogelsang“. Die Bezeichnung NS-Ordensburg für die drei Bauwerke wurde erst ab 1935 üblich. Die Burg Vogelsang wurde im ersten Bauabschnitt von bis zu 1.500 Arbeitern innerhalb von nur zwei Jahren errichtet.

„Burgkommandant“ war zwischen dem 22. September 1934 und dem 1. Juli 1937 Franz Binz, der sich zuvor als Kreisleiter der NSDAP für Schleiden für den Bau eingesetzt hatte.

Zusätzlich zu den auf Vogelsang errichteten Bauwerken waren noch weitaus größere Bauten geplant. Unter anderem sollte ein gigantisches „Haus des Wissens“ als Bibliothek entstehen, das die vorhandenen Gebäude schon alleine mit seiner Grundfläche von 100 m × 300 m buchstäblich in den Schatten gestellt hätte. Darüber hinaus war ein „Kraft durch Freude-Hotel“ mit 2.000 Betten geplant. Auf Vogelsang sollten zudem die größten Sportstätten Europas entstehen. Die teilweise bereits begonnenen Bauarbeiten wurden bei Kriegsbeginn eingestellt.

Folgende Bauwerke wurden geplant und teilweise auch ausgeführt:

Der Eingangsbereich mit Tor und zwei Türmen (größtenteils fertiggestellt),
Das Haus des Wissens (nur Sockelmauern fertiggestellt),
Das Gemeinschaftshaus mit Adlerhof, Turm, Ost- und Westflügel (fertiggestellt, teilweise kriegszerstört),
Die Burgschänke (fertiggestellt),
Zehn Kameradschaftshäuser für jeweils 50 Zöglinge (fertiggestellt, teilweise kriegszerstört),
Vier Hundertschaftshäuser für jeweils 100 Zöglinge (fertiggestellt),
Der Thingplatz als Veranstaltungsbühne (fertiggestellt),
Sportanlagen mit Tribüne, Turn- und Schwimmhalle (fertiggestellt),
Das Feuermal Fackelträger (fertiggestellt),
Das Haus der weiblichen Angestellten (fertiggestellt).
Dorf Vogelsang auf der anderen Talseite, als Unterkunft für die Bediensteten und deren Familien (teilweise Rohbauten)
Ideologisch-künstlerische Gestaltung [Bearbeiten]
Besuch Hitlers auf der Ordensburg, Aufnahme aus dem Bundesarchiv
Grundriss eines KameradschaftshausesDie meisten Plastiken in Vogelsang – Fackelträger, Der deutsche Mensch und das Sportlerrelief – stammen von Willy Meller. Während die Holzplastik Der deutsche Mensch 1945 verschwunden ist, sind die beiden anderen Plastiken – teilweise beschädigt – bis heute erhalten.


Der Fackelträger am Thing-Platz (auch Sonnwendplatz genannt) ist eine 5 m hohe, martialisch-muskulöse Gestalt des nach der NS-Ideologie zu züchtenden arischen "Herrenmenschen". Die Inschrift auf der Reliefplatte lautet: Ihr seid die Fackelträger der Nation. Ihr tragt das Licht des Geistes voran im Kampfe für Adolf Hitler.

Das Sportlerrelief (1938) aus roter Lava an der Stirnwand der Ehrentribühne ist stark verwittert und weist darüber hinaus Schäden durch Einschusslöcher auf.

Nach einem Besuch Adolf Hitlers im Jahre 1937 wurde das Eingangstor mit Dorischen Säulen ohne irgendeine statische Funktion ergänzt. Berichten zufolge ging die Initiative dazu von Hitler selbst aus. Darüber hinaus waren Teppichzyklen von Willy Meller, eine von Ferdinand Liebermann geschaffene Bronzebüste, Adolf Hitler darstellend , oder ein Intarsienbild von dem Kölner Bildhauer Pabst ausgestellt. Ein Marmorputzmosaik von Ernst Zoberbier war in der Schwimmhalle, und ein Gobelin von Peter Hecker, "Siegfrieds Tod" und "Der Kampf in Etzels Saal" darstellend, vervollständigten die nationalsozialistische Propagandakunst, deren "Lehrmeister" im Umfeld Werner Peiners und der Hermann Göring Meisterschule für Malerei zu suchen sind.

NS-Schulungsburg ab 1936
Am 24. April 1936 wurden die drei Ordensburgen in einem Festakt an Adolf Hitler übergeben. Wenig später rückten die ersten 500 NS-Junker auf Vogelsang ein. Die Lehrgangsteilnehmer kamen aus ganz Deutschland. Sie waren auf Vorschlag der Gauleitungen von Robert Ley handverlesen ausgewählt worden. Die meisten waren Mitte zwanzig. Voraussetzung waren erste „Bewährung“ in der Parteiarbeit, völlige körperliche Gesundheit, Arbeits- und Militärdienst sowie ein Abstammungsnachweis. Weiterhin mussten die Bewerber auf Anordnung von Robert Ley verheiratet sein, dagegen interessierten ihre schulischen Leistungen überhaupt nicht. Den Bewerbern war bei ihrem Eintritt versprochen worden, dass sie nach Abschluss der Ausbildung jedes Regierungs- und Verwaltungsamt in Deutschland bekleiden könnten.

Der Stundenplan sah vor: 6:00 Uhr Frühsport, 7:00 Uhr Fahnenappell, 8:00 bis 10:00 Uhr Arbeitsgemeinschaften, 10:00 bis 12:00 Uhr Vortrag im großen Hörsaal durch Gast- oder Hauptlehrer, nachmittags Sport, 17:00 bis 18:30 Uhr Arbeitsgemeinschaften, 22 Uhr Zapfenstreich. In den Hauptvorlesungen zu den Themen „NS-Rassenkunde“ und „Geo-Politik“ wurden die „Junker“ mit aggressiven außenpolitischen und rassistischen Thesen indoktriniert. Daneben gab es intensive sportliche Schulung, der Schwerpunkt dieser Ausbildung lag bei der Ordensburg Vogelsang auf dem Reitsport.

Die Lehrgänge auf den „NS-Ordensburgen“ sahen auch eine Pilotenausbildung vor. Zu diesem Zweck wurden Flugplätze an allen drei Burgen gebaut. Der Vogelsanger Flugplatz entstand in der Nähe des Walberhofes, nahe der Ortschaft Schleiden-Morsbach.

Nach der Eröffnung des Schulbetriebs nutzte die politische Prominenz des Dritten Reichs Vogelsang auch als Repräsentationsort. Adolf Hitler sowie weitere führende Mitglieder des NS-Staates besuchten mehrfach die Ordensburg. Auf Wunsch der NS-Parteileitung in Berlin wurde die Ordensburg Vogelsang von insgesamt 16 Bunkern des Westwalles gesichert, deren Reste noch heute erkennbar sind und am 1. Dezember 2006 unter Denkmalschutz gestellt wurden.

Nutzung durch die Wehrmacht ab 1939 [Bearbeiten]Beim Kriegsausbruch im September 1939 wurden die Junker entlassen, die Burg Vogelsang wurde der Wehrmacht übergeben. Diese nutzte die Bauwerke zweimal als Truppenquartier: Einmal beim Westfeldzug 1940, danach im Rahmen der Ardennenoffensive im Dezember 1944.

Zwischenzeitlich waren auf Vogelsang mehrere Klassen sogenannter Adolf-Hitler-Schulen untergebracht.

1944 bestand dort ein Wehrertüchtigungslager, in dem 15 bis 16 Jahre alte Jugendliche aus der Hitler-Jugend militärisch ausgebildet wurden. Durch alliierte Luftangriffe wurden einige Gebäude zerstört, darunter der Ostflügel und die Turnhalle.

Zwecknutzung für Truppenübungsplatz seit 1946 [Bearbeiten]
Hinterlassenschaften des belgischen Militärs auf dem Truppenübungsplatz VogelsangZur allgemeinen Geschichte der Anlage nach 1945 bis 2005 siehe Truppenübungsplatz Vogelsang.

Auf der Ordensburg Vogelsang selbst wurden von der belgischen Militärverwaltung behutsame Rekonstruktionen der kriegszerstörten Bausubstanz vorgenommen sowie die vorhandenen, aber zunächst nicht nutzbaren Rohbauten einer sinnvollen Nutzung zugeführt. So verwendete man die bereits fertiggestellten Sockelmauern des Hauses des Wissens als Außenmauer für die Kaserne „Van Dooren“ und das benachbarte Fundament eines Hörsaales für den Neubau eines Kinos. Beseitigt wurden nur die Hoheitsabzeichen des Dritten Reiches, im wesentlichen Hakenkreuze.

Zivile Nutzung ab 2006 [Bearbeiten]Nach Aufgabe des Truppenübungsplatzes steht das Areal der ehemaligen Ordensburg mit den gewaltigen Bauwerken seit dem 1. Januar 2006 einer zivilen Nutzung offen und kann tagsüber besichtigt werden, ein Teil der umliegenden Flächen ist durch Rad- und Wanderwege erschlossen. Seit Herbst 2009 schafft die Victor Neels-Brücke über den Urftsee - eine 150 m lange Stahlkonstruktion, benannt nach dem belgischen Camp Vogelsang-Kommandanten 1970-1980 - eine Verbindung zwischen Burg Vogelsang und dem Rad- und Wanderwegenetz zwischen Urft-Sperrmauer, Gemünd und Wolfgarten.

Es ist geplant, in der Burganlage die Verwaltung des Nationalparks Eifel einschließlich des zentralen Besucherzentrums sowie eine Ausstellung zur Geschichte der NS-Ordensburg unterzubringen; ein temporäres Besucherzentrum ist seit 2006 bereits eingerichtet und wurde 2008 erweitert. Neben Gruppen-Führungen, die regelmäßig stattfinden, sind die Gebäude und Skulpturen für individuelle Besucher durch Informationstafeln erklärt. Des Weiteren gab/gibt es Überlegungen, eine UNESCO-Akademie in den Gebäuden anzusiedeln.

In den Gebäuden am Malakoff genannten Torbereich soll die Nationalparkforstverwaltung untergebracht werden.

Die Sportanlagen sollen restauriert werden. Das NS-Hallenschwimmbad, das auch das belgische Militär nutzte, sollte nach 2006 ursprünglich in eine Bar verwandelt werden, wurde am Ende aber doch erhalten, und ist jetzt wieder in Betrieb.

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APN NIKON D90
Objectif AF-S DX VR Zoom-Nikkor 16-85mm f/3.5-5.6G ED
Ouverture 9
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Focale 85.0 mm
ISO 200