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Ort der Stille

Kapelle St. Wendel zum Stein bei Dörzbach an der Jagst, 28.08.2023.

"Links der Jagst lagert eine Kalksinterterrasse mit einer zehn Meter hohen Felswand. Diese Terrasse entstand durch Kalkausscheidungen mehrerer an der Grenzlinie zwischen unterem und mittlerem Muschelkalk liegender Quellen und wird auf ein Alter von rund 5000 Jahren geschätzt. Die Stelle ist das größte Kalksintervorkommen im Hohenlohekreis. Am Felsen wurde im Mittelalter Baumaterial für Häuser in Dörzbach und Krautheim abgebaut. Dabei legte man Höhlen frei, die in der Eisenzeit bewohnt waren, was auf die Hallstatt- und La-Tène-Zeit datierte Funde bewiesen.
Zwischen 1511 und 1515 wurde als Gelübdeerfüllung im Auftrag Ursulas von Berlichingen eine dem Schutzheiligen der Hirten, St. Wendelin, geweihte Wallfahrtskapelle im spätgotischen Stil an die Felswand gebaut. Sie wurde an der Stelle einer romanischen Vorgängerkapelle errichtet und ist die dritte Kapelle an diesem Ort. Zur Kapelle gehört ein gleich altes Mesnerhaus, unter dem eine als Kindlesbrunnen bezeichnete Quelle entspringt.
Die erste Kapelle dürfte bereits im 6. Jahrhundert in einer Tuffsteingrotte oberhalb der heutigen Kapelle in den mächtigen Kapellenfelsen hineingebaut worden sein. Spuren davon sind deutlich zu sehen. Der Sage nach hat ein Schäfer an diesem Platz einen Schatz gefunden und aus Dankbarkeit Gott gegenüber dort eine Kapelle gebaut. Neuzeitliche Funde lassen die Sage plausibel erscheinen. In vorchristlicher Zeit befand sich dort ein keltisches Quellenheiligtum mit Quelle, Baum und Felsen. Zur Entstehungszeit der ersten Kapelle war es durch einen Erlass Papst Gregors des Großen nicht ungewöhnlich, dass heidnische Kultstätten in christliche Andachtsstätten umgewidmet wurden."
Wikipedia, 04.09.2023.

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