Oscar Huber

Oscar Huber

Ein „Enkel“ der ersten deutschen Rheindampfer aus Ruhrort


Auf der Ruhrorter JHH-Werft war 1830 mit der „Stadt Mainz“ das erste auf einer deutschen Werft erbaute Rheindampfschiff vom Stapel gelaufen. Dem Personen­dampfer folgten noch in den 1830er Jahren auch Dampfschlepper; sie wurden als Schaufelraddampfer ausgeführt. Auch die „Oscar Huber“ war ein Radschlepp­dampfer, wenngleich sie nicht von der JHH-Werft stammte und erst wesentlich später auf Kiel gelegt wurde: Das 75m-Schiff mit 1.550 PS entstand 1921/22 auf der Werft Berninghaus in Duisburg. Zum Vergleich: Der erste JHH-Dampfer „Stadt Mainz“ hatte 1831 nach mehreren Umbauten bescheidene 75 PS erreicht.

Das Räderboot „Oscar Huber“ steht für die erfolgreiche Dampfschiff-Technologie, die mehr als 100 Jahre die Schifffahrt prägte. Das Schiff besitzt eine Tragfähigkeit von etwa 200 t; pro Reise zog es bis zu sieben antriebslose Kähne mit ihrer Fracht. Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs befuhr die „Oskar Huber“ den Rhein zwischen Rotterdam und Karlsruhe; 1945 befahl die Deutsche Wehrmacht die Versenkung des Schiffes, um es dem Zugriff der Alliierten zu entziehen. Einzig die markanten Schornsteine ragten noch aus dem Wasser, doch der Dampfer war nur leicht beschädigt. Nach Kriegsende barg man das Schiff und setzte es in Stand. Die ursprüngliche Kohlefeuerung wurde dabei durch eine neue Kesselanlage ersetzt, die nun mit Heizöl arbeitete.