Matthias von Schramm


Premium (World), Hamburg

Ostermontag

Klosterbohnentag. Aufgewachsen zwischen Melitta Filtertüten und Bärenmilchmarken, fühle ich mich wie aus dem Ei gepellt. Irgendwie nackt in die Welt gestellt, zwangsversichert und nicht abgeholt. Wie die Schwarzbunte vor den Stadttoren, auf deren Wällen die Windmühlen aus Holz nach Kaffeesäcken rochen.

Dieser Kaffeeduft der immer in der Luft liegt, vermischt mit Blut und Ei, wandert durch die städtischen Angestelltenkutten.

Klosterbohnentag. Heute ist mal Ruhe in der geschäftigen Kartonage. Kein Bäumchen wechsel dich. Heute werden Eiersmoothies vor den künftigen Youtube Stars versteckt. Lockig und minderjährig. Dazu ein Schluck untergärige Mannestradition vor den immer noch nach Benzin stinkenden Straßenpeitschen. Bunt muss es sein, bunt und rund. Der 4K Urlaubsfilm kackt am einjährigen Rechner von den irischen grünen Hügeln ab.

Der Supportservicepremiumassholecommuntiymanager macht Klosterbohnentag. So ein verfickter scheinbar schöner Mist aber auch, Du. Alles Lug und Trug. Selbst das sündhaft teure Übertragungskabel aus der Hasenrasenboutique am Standrand mit 8 Hektar neuer Verkaufsfläche, kann hier nicht mehr weiter helfen. Die Familienfeier ist eindeutig am Arsch. Aber so was von.

Klosterbohnentag. Die komischen Verwandten die Sonntag nicht konnten, kommen heute leider doch noch mal auf einen Kaffee vorbei. Schade.

Morgen wird wieder alles besser werden. Frohe Ostern!


28. März 2016

Der härteste Job der Welt
Der härteste Job der Welt
Matthias von Schramm

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