Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt
Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt
Heute war es wieder soweit!
Die Große Leidensprozession in Heiligenstadt ist eine Jahrhunderte alte Tradition, bei der die Gläubigen öffentlich zeigen, dass sie den Leidensweg Christi symbolisch mit gehen und damit ihre Verbundenheit mit dem Glauben zeigen. Auch im Dritten Reich und in der DDR- Zeit fanden diese Prozessionen statt, wobei es damals schon etwas Mut erforderte, mit zugehen.
Die Prozession wurde im 16. Jahrhundert von Jesuiten im Zuge der Gegenreformation ins Leben gerufen, um den katholischen Glauben im Eichsfeld wieder zu festigen, was erfolgreich war.
Um so erfreulicher ist es, dass seit dem Jahr 2000 diese Prozession ökumenisch begangen wird!
Seit dem Jahr 2017 wird sie zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco gezählt.
Diese Aufnahme zeigt das 5. Bild: Die Kreuzabnahme (Pieta).
Die Mutter hält ihren getöteten Sohn im Arm.
Wie oft passiert diese größte menschliche Katastrophe auch heute täglich? Und was tun wir dagegen?
Diese Figur ist die schwerste, da sie aus Terrakotta besteht und daher in mehr als einem Sinne schwer zu tragen!
Das Trägeramt ist ein Ehrenamt und wird
seit Generationen innerhalb der Familien vererbt. Oft gehen schon die Kinder als ,,Knüppeljungen" neben den Figuren. Die Knüppel dienen in den notwendigen Pausen als Stützen, denn die Figuren sind sehr schwer.
Waldspaziergang 26/03/2018 20:39
Deine Serie über die Palmsonntagsprozession gefällt mir außerordentlich! Der Text ist fundiert, spannend, persönlich und engagiert - und nicht einfach nur ein Wikipedia-Link. Dazu die hervorragenden Aufnahmen!Das existenzielle Thema Leiden und Sterben ist natürlich schwer. Keiner von uns kommt darum herum, sich irgendwann damit auseinandersetzen zu müssen - und zum Glück ist ja jeder frei, seinen eigenen Standpunkt zu formulieren.
Die Heiligenstädter Prozession ist eine solche Auseinandersetzung mit dem Leiden - in Formen, die historisch gewachsen und überliefert sind. Ich finde es gut und wichtig, daß diese Traditionen gepflegt werden.
Gestern war ich als Zuschauerin auch dabei - und war sehr beeindruckt vom Ernst, der Würde und Feierlichkeit. Wir hatten strahlenden Sonnenschein. Besonders freut mich der ökumenische Charakter des Umzuges. Bin selbst evangelisch und erlebe immer wieder, daß uns viel mehr verbindet als trennt! Ja, eigentlich hat diese Prozession - als immaterielles Kulturerbe - jedem nachdenklichen Menschen etwas zu sagen!
Ich freue mich über Deine wunderbare Fotoserie, liebe Ruth, und kann so noch einmal die Bilder und Erlebnisse an mir vorüberziehen lassen...
Herzlichen Gruß
Waldspaziergang
Günther Metzinger 26/03/2018 10:30
So nah muss es sein, um ein gutes Bild zu machen. Respekt.VG Günther M
Pixelfranz 25/03/2018 21:32
gut dargestellt.LG Franz
Vitória Castelo Santos 25/03/2018 20:08
Top Szene!!!!