Paradeiser des Verderbens - Mordor # 5

Paradeiser des Verderbens - Mordor # 5

Auch wenn überall Unheil lauerte, so war unser Forscher- und Entdeckerdrang doch ungebrochen - oder gerade deswegen.

Am Abend gelangten wir zu einem Wirtshaus und waren rechtschaffen müde, hungrig und durstig.
Wir bestellen alle zunächst ein Tomatenbrot mit Käse, und flugs wurden die Portionen aufgetragen. Paradeiser nannten die Wirtsleute die roten Dinger.
Das konnte doch nichts Übles sein!

Denkste!
Wir waren auf der Hut und ließen mal erst einen unserer Mannen vorkosten.
Gerade als er so eine paradiesische Frucht greifen wollte, begann sich um diese herum alles aufzulösen.
Der Käse, die Paprikaschote, das Ei, die Gurke, das Brot, der Brotzeitteller, das Tischtuch und der Tisch.
Das muß man sich mal vorstellen.
Das alles löste sich in nichts auf und hinterließ nur öde Leere, so etwas wie ein schwarzes Loch.

Zum Glück hatten wir unserem Mann an ein Sicherungsseil gebunden, an dem wir in flugs aus der Gefahrenzone zogen.
Gerade noch rechtzeitig, obwohl auch er schon Auflösungserscheinungen zeigte.

Ihm zitterten die Glieder, seine Augen waren starr, er zuckte und schüttelte sich am ganzen Leibe,
und es dauerte Stunden, bevor sich sein Zustand stabilisierte.
An diesem Abend ernährten wir uns von unseren Notrationen.

Mensch Leute, gab es in Kra Kau zu Mordor überhaupt einen sicheren Ort?


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