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Henry Fuchs


Free Account, Berlin

Parallelwelt...

Homosexualität und / oder die Neigung zum weiblichen ist in Myanmar ein absolutes Tabu und in nicht nur in der Öffentlichkeit strengstens verboten. Homosexualität wird als „unnatural offence“ bewertet und ist damit strafbar was die Problematik noch unterstreicht. Für viele dieser Menschen ist solch ein Natfest nahezu die einzige Möglichkeit sich auszuleben. Nicht selten endet ein solches Natfest für den Transvestiten im Totalrausch. Sie wissen das es nur diese Möglichkeit gibt ihre Identität auszuleben und sie wissen das immer weniger Menschen an die Kraft der Nats glauben. Die heutige Generation sieht Transvestiten eher als Belustigung und verkennt dabei die eigentliche soziale Dramatik. Nur wenige, wie z.B. in Yangoon oder Mandalay üblich, werden von der aufstrebenden Mittelklasse finanziert. Um sich das Einkommen zu sichern und die Bedeutung ihrer Rolle zu unterstreichen sind die meisten Transvestiten als Schamanen tätig was im Einklang mit dem Probleme lösenden Geisterglauben steht.
Verboten und doch geduldet durch die Gesellschaft, werden homosexuelle nicht selten in diese Rolle des Natmediums gedrängt, oftmals nicht des Glaubens an den Natkult wegen, sondern um die eigene Identität auszuleben. Für den auswärtigen Besucher ist dann ein Natfestival meist ein spektakuläres Ereignis, für die Tänzer dagegen eine Form sozialer Freiheit was sich in der dramatischen Intensität eines Natfestes niederschlagen kann.
Bago, Myanmar 2007

P.S.: Die unscharfe Frau im Vordergrund ist die Auftraggeberin des Natfestes, die Aufnahme war mehr oder weniger nicht anders zu realisieren da hinter mir ein Spülbecken war...

Das Medium...
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Henry Fuchs


Nat Phwe...
Nat Phwe...
Henry Fuchs

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