Passau aus österreichischer Sicht
Die Dreiflüssestadt Passau im Abendlicht des 2. Juni 2012 - gesehen von Hindings "Passaublick"-Café Blaas (beste Palatschinken - sowohl süß als auch pikant, das ist bekannt!).
Die Granithalbinsel zwischen den Zusammenflüssen von Donau und Inn (das aus dem Bayerischen Wald kommende Flüßchen Ilz fließt knapp vor der ganz rechts im Bild zu sehenden Veste Unterhaus in die Donau) wurde als natürliche Verteidigungsstellung wohl seit Beginn der Seßhaftigkeit des Menschen besiedelt. Seit der La-Tène-Zeit (ab 500 v. Chr.) war hier das keltische Oppidum "Boiodorum" mit dem Siedlungskern auf Höhe des alten Rathauses belegt (Rathaus = einzelner Turm auf Höhe des unter der Brücke liegenden langen Flussschiffes).
Im 1. Jhdt. n. Chr. eroberten die Römer die Halbinsel und errichteten ihr Kastell Batavis (Castra Batava bzw. Castra Batavia) auf der Anhöhe, auf der hier der Dom mit seinen drei markanten haubenbewehrten Türmen zu sehen ist. Die Herrschaft der Römer endete 476 - danach errichteten die Bajuwaren auf der Halbinsel die Herzogsburg der Agilolfinger. Bereits 739 wurde Passau ein von Bonifatius kirchenrechtlich durchgesetzter Bischofssitz und als Fürstbistum eigene Herrschaft, dessen Selbständigkeit erst mit der Säkularisation 1803 endete, als es Bayern und der Herrschaft der Wittelsbacher zugeschlagen wurde. Diese gestatteten die Wiedererrichtung eines Bischofssitzes Passau in ihrem Königreich 1821.
Der Anschluß an die Moderne erfolgte im September 1860 mit der Eröffnung der Bahnlinie von Regensburg über Straubing, Plattling und Vilshofen nach Passau. Im September 1861 wurde die Verlängerung dieser Bahn über Schärding nach Wels (das bereits seit 1835 eine Eisenbahn hatte) eröffnet - das 150jährige Jubiläum dieser bayerisch-österreichischen Verbindung im September 2011 allerdings komplett "verschlafen"!
Bereits zur Römerzeit soll anstelle des Kastell Batavis um 430 an der Stelle des heutigen Domes eine erste Kirche errichtet, im frühen 8. Jhdt. diese zur Diözesan-Kathedrale erweitert worden sein. Die Weihe als Stephansdom fand im August 985 statt, als der frühgotische Chor fertiggestellt worden war. Komplettiert wurde der frühgotische Dom erst zwischen 1221 und 1313. Im Jahr 1662 brannte dieser zum größten Teil ab; 1668-1693 wurde St. Stephan daher im Barockstil weitestgehend neu erbaut - einige frühgotische sind neben den barocken Bauabschnitten auch heute noch am Dom auszumachen. Dieser ist - wie auch durch die Einrüstung ersichtlich - Objekt ständiger Restaurierung.
Die Passaus Stadtkern ausmachende Halbinsel ist seit jeher Hochwasser-anfällig; insbesondere zur Schneeschmelze in den Alpen fließen vom Inn, aber auch von der Donau mit seinen Nebenflüssen Iller, Lech und Isar gewaltige Wassermassen aus den Alpen auf die Stadt zu. Als höchste Wasserstände wurden 1954 an der Donau 12,2 Meter, am Inn 10,1 Meter und an der Ilz 12,15 Meter gemessen. Der Dom liegt über der höchsten Hochwassermarke, das Rathaus ist stets betroffen.
Michael PK 06/06/2012 19:03
Diese wunderschöne Stadt ohne das geplagte Hochwasser.Wie gerne schlender ich hieri mmer durch die engen Gassen....toll ins Bild gesetzt-besser geht es kaummakna 04/06/2012 19:03
Hallo!Danke@Roni für die konstruktive Kritik am zunächst eingestellten (wieder herausgenommenen) Bild.
Und: Passau grenzt direkt an das Innviertel, die Familie Blaas zahlt ihre Steuern an die Republik Österreich:
http://www.freinberg.at/blaas/
Ich würde auch gern nochmal in der Früh hinfahren, wenn die Sonne direkt auf die Stadt strahlt ... mit dieser Abendstimmung ist halt bei mir die Erinnerung an eine schöne Feier mit Palatschinken verbunden.
VG makna
Roni Kappel 04/06/2012 12:03
Hallo!Die Überarbeitung ist dir gut gelungen, sehr schön! :-)
lg,
Roni