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Pfarrkirche St. Pauls

Blick auf der Pfarrkirche St. Pauls in Eppan bei meiner Reise durch Südtirol
Info Wikipedia
Der Chor wurde von 1460/61 bis 1470 im gotischen Stil von einer Schwäbischen Bauhütte erbaut und stellt somit den ältesten Teil des Kirchengebäudes dar. Die Weihe erfolgte 1490. Als dreischiffiger Umgangschor nach Bozner Vorbild gestaltet, wird er von sechs freistehenden, sechs Wandsäulen und einem Netzrippengewölbe aus gemeißeltem Stein getragen. In zwei der Wandsäulen im Presbyterium befinden sich Tabernakel, die mit spätgotischen Heiligenfiguren ausgestaltet sind. In der Bauphase von 1501 bis 1513 scheint der aus Schwaben stammende Jakob Zwitzel als erster namentlich genannte Baumeister auf. Er war unter anderem auch beim Bau des Turms der Bozner Pfarrkirche beteiligt. Unter seiner Leitung erfolgte der Bau der Westfassade mit dem Turm. Sie wurde 1555 fertiggestellt, wobei der Turm nur bis etwas über die Dachhöhe der Kirche reichte und auch die Chorempore nur aus einem Bereich um den reich profilierten Bündelpfeiler bestand. Sie war als Turmkapelle für den Adel geplant. Auch hier ist wieder der Einfluss der verschiedenen Bauphasen deutlich erkennbar, ablesbar am Bruch zwischen dem älteren Teil der Empore und dem mittleren neueren Teil, der 1609 von Baumeister Pietro Bosio fertiggestellt wurde. 1890, bevor man die neue Reinisch-Orgel aufstellte, wurde der Mittelteil jedoch nochmals erneuert und mit einer Balustrade versehen. Auch das Eingangsportal, das sich in der Westfassade befindet, sollte ursprünglich durch eine Vorhalle erweitert werden, wobei die Ansätze der Stützen noch ersichtlich sind. Ebenfalls zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die Wände des Langhauses erbaut, woraufhin um die Mitte des gleichen Jahrhunderts die oberitalienischen Baumeister Andrea Crivelli und Marco della Bolla das gesamte Kirchenschiff einwölbten. Im Unterschied zum vorher erbauten Chor zogen sie kein Netzrippengewölbe, sondern ein einfacheres Kreuzrippengewölbe ein. Diese wachsen auch nicht mehr direkt aus den steinernen Säulen, sondern liegen auf „moderneren“ ringförmigen bzw. achteckigen Kapitellen auf. Am bemerkenswertesten ist dieser Unterschied an den beiden Säulen an der Treppe zum Altarraum ersichtlich. Hier wurden beide Baustile in einem Pfeiler vereint, wobei die vertikale Naht der beiden aneinandergesetzten Halbsäulen noch deutlich zu erkennen ist. Schlussendlich wurde im Jahr 1647 mit dem Abschluss des Turms und dem Aufsetzen der Zwiebelhaube, die im süddeutschen Raum auch welsche Haube genannt wird, die neue Kirche vollendet. 1718 wurde dann noch die ehemalige St.-Petrus-Kapelle zur heutigen Sakristei umgebaut.
Info ENDE
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