Phare de Men Gwen
"Men Gwen (bretonisch weißer Felsen) ist der Name eines zwischen 1884 und 1891 erbauten Leuchtturms im Atlantischen Ozean. Es ist vermutlich der am wenigsten bekannte Leuchtturm Frankreichs. Er steht auf einer Gruppe von Felsen ca. 11 Seemeilen südlich der Île-de-Sein. Von der Pointe du Raz aus kann man den Phare de Men Gwen nur bei sehr klarer Sicht erkennen.
Bedingt durch die isolierte Lage dauerten die die Arbeiten zum Bau des Turms mehr als 7 Jahre und mussten immer wieder in Perioden mit schlechtem Wetter unterbrochen werden.
Men Gwen ist eine Gruppe von Felsen, die aus sehr hellem Gestein bestehen, und von denen viele nur bei Ebbe aus dem Wasser ragen. Für den Bau des unteren Turmsegments verwendete man Steine, die vom Festland angeliefert wurden. Da man festgestellt hatte, dass sich das fast weiße Gestein der Felsen vor Ort gut bearbeiten ließ, nutzte man dieses Gestein für die Außenmauern des oberen Turmsegments. Dadurch ist der obere Turmteil gut sichtbar und man konnte auf einen weißen Anstrich verzichten. Am 1. April 1891 wurde das erste Leuchtfeuer mit einer Öldampflampe in Betrieb genommen. Im Jahr 1974 wurde diese durch eine elektrische Befeuerung mit einer 300W-Halogenlampe ersetzt. Die Tragweite beträgt 22 Seemeilen. Bis zur Automatisierung im Jahr 1989 war der Turm mit drei Wärtern besetzt, die sofern die Wetterbedingungen es zuließen im Rhythmus von zwei Wochen abgelöst wurden. Der Leuchtturm ist 35 m hoch und die Feuerhöhe beträgt 32 m. Sein Signal besteht aus vier weißen Blitzen, die in Abständen von 8, 12, 16 und 20 Sekunden aufeinander folgen. Zusätzlich ist ein Nebelhorn installiert, das bei schlechter Sicht in Betrieb genommen wird.
Das Seegebiet um die Felsen Men Gwen ist seit 1953 militärisches Sperrgebiet und deshalb nicht auf normalen Karten sondern nur auf speziellen Seekarten verzeichnet. Bis Anfang der 70-er Jahre wurde es hauptsächlich als Trainingsgebiet für eine Spezialeinheit von Marinetauchern genutzt. Seit etwa Mitte der 70-er Jahre ist es Zentrum eines aus mehreren Stationen bestehenden Systems, das mit Hilfe von hochempfindlichen Unterwassermikrofonen Schiffe im gesamten Seegebiet vor der französischen Atlantikküste von der englischen Kanalküste bis zur Nordküste Spaniens orten und mittels Ihres Schallprofils identifizieren kann. Entwickelt wurde das System (système sous-marin de détection et identification des bateaux, SSDIB) von den Ingenieuren P.O. Isson und D.A. Vril an der Section Marine der École polytechnique des Forces Françaises in Brest."
Wolfgang Plamper 05/11/2019 23:29
Ein sicherlich seltenes Bild mit wirklich interessanten Hintergründen. Gefällt mir.Gruß Wolfgang
métèque 02/04/2019 14:40
Tolle Aufnahme ! Die hellen Felsen sehen wie Eisberge aus.LG méteque