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Justus Z. Zeppo


Free Account, Hasloch

pole-position

kapitel 2

also, wie letzte woche angekündigt, ich hatte eine idee! da ich ja die welt kennen lernen wollte, mit meinen kurzen beinen aber kaum aus der zauberhaften blumenwiese (musste immer niesen, bin allergiker!) hinaus kommen konnte, spielte mir der zufall direkt in die pfoten. am rande der wiese befand sich ein kleiner parkplatz auf dem ein, auf den ersten blick, nettes paar rast machte. der wagen hatte ein deutsches nummernschild - und dass diese volksgruppe in unseren kreisen den ruf eines fast pathologischen tierfimmels hat, brauche ich ja nicht zu erwähnen- und es waren keine kleinen nervige kinder zu erspähen, also war mein entschluß gefasst! ganz vorsichtig robbte ich mich vor die beifahrertür, streckte alle viere von mir und mimte ein verlorenes originäres stoffhaserl, dass zurück gelassen war; meine wahren unglaublichen fähigkeiten verbergend.
kaum hatte ich meine leblose position eingenommen, packten sie zusammen, wie ich aus meinen blinzelnden augenwinkeln erspähen konnte, und bewegten sich auf ihre blechkarosse zu. natürlich hatte ich damit gerechnet, dass traditionell der mann das steuer übernahm, denn sie waren nicht mehr ganz die frischesten, und wirklich, die frau hatte den türgriff noch nicht in der hand, kreischte sie in die stille:"oh! ist der nicht süß?!!!", riß mich hoch und wedelte mich in der luft rum, dass ich fast kotzen musste. um den ball flach zu halten, schluckte ich jedoch alles runter und hatte bald darauf meine pole-position hinter der windschutzscheibe eingenommen und konnte, noch immer regungslos, die vorbeihuschende welt genießen! zu meinem leidwesen wurde ich ab und an für einige zeit herum gedreht, da sie sich an meinem ausdrucksstarken und entzückenden antlitz erfreuen wollten. mir wurde wieder schlecht, rückwärts fahren kann ich nicht vertragen.
irgend wann, nach langer fahrt und eingeschlafenen gliedmaßen hielten wir vor einer hütte und zogen dort mit sack und pack ein. als sie sich endlich zur ruhe begeben hatten, streckte und reckte ich mich erst einmal und begann meine mir neue umgebung zu erkunden. war schon ein bißchen unheimlich, so dunkel, aber da ich ja äußerst mutig bin, schlich ich leise pfeiffend auf der suche nach ess- und vor allen dingen trinkbarem durch die verlassenen gemäuer. plötzlich fühlte ich einen schrecklichen schmerz am hinterlauf und verlor fast das bewusstsein! aber das ist schon wieder eine neue geschichte...

weiter geht´s nächste woche, euer don giustino


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