Politisch entsorgt - das SERO System der DDR
Der VEB Kombinat Sekundär-Rohstofferfassung, kurz SERO genannt, überlebte in seiner Struktur die Wende nicht, obwohl das System mit seinen Annahmestellen als effizient eingestuft wurde. Auch der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer sprach sich für SERO als gesamtdeutsches System aus. Praktisch wurde es aber politisch entsorgt.
Auf dem Foto von 1990 ist die Rostocker SERO-Zentrale im Tannenweg zu sehen. Der finanzielle Anreiz zum Sammeln von Altpapier, Flaschen, Gläsern, Schrott, Alttextilien und Kunststoffen war recht gut. (z.B. für 1 kg Zeitungen 0,30 Mark, Schulhefte 0,50 Mark, je Flasche oder Glas von 0,05 bis 0,30 Mark) Heute befindet sich im Tannenweg die Veolia Umweltservice Nord GmbH. In Oranienburg steht jetzt ein Unternehmer am Start, um das SERO-System wieder aufleben zu lassen.
SERO: Mülltrennung in der DDR (MDR)
https://www.mdr.de/zeitreise/sero-recycling-made-in-ddr-100.html
A.-J. O. 31/03/2021 10:25
Die Übernahme des ostdeutschen Recycling-Systems wäre ein großer Schritt zum Besseren hin gewesen. So haben wir heute ein „System“, das den Namen eigentlich nicht verdient und weder wirtschaftlich noch moralisch einen noch so mickrigen Punkt gewinnen kann.Nicht der einzige, aber einer der am leichtesten beschreibbaren Fehltritte, die bei der Wiedervereinigung begangen wurden. Und möglicherweise waren auch dabei im Dunkeln liegende Geldflüsse seitens Konsortien am Werke …
Dieses Bild erinnert mich nebenbei an den nächsten und überfälligen Besuch im „Unverpackt-Laden“. Es gibt ja sonst nicht viele bei Verstand gangbare Wege durch unsere Müll-Landschaft.