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Marcus Schaper


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Prosper II

Im Bergwerk Prosper-Haniel wurde 1863 die Förderarbeit mit 315 Arbeitskräften aufgenommen. 1921 waren es schon 15.000 Kumpel, die in acht Schächte einfuhren und über 1.5 Millionen Tonnen Kohle im Jahr förderten. Die Stadt Bottrop verdoppelte in dieser Zeit ihre Einwohnerzahl. Im Laufe der Zeit wanderte die Kohleförderung nach Norden. Die alten Schächte wurden stillgelegt und verfüllt. Seit 1981 wird auch der Förderturm II nicht mehr zur Kohleförderung genutzt. Als eine der wenigen Anlagen ist Prosper-Haniel auch heute noch aktiv - 4.300 Kumpel fördern 3.0 Millionen Tonnen Kohle im Jahr.

Commentaire 3

  • Marcus Schaper 17/07/2015 8:30

    Hallo Andreas,

    Steinkohle wird - ähnlich wie Erdöl und Erdgas - inzwischen auf recht gut funktionierenden globalen Märkten gehandelt. Da spielt es für den Preis weniger eine Rolle, ob ein einzelner kleiner Produzent wie Deutschland (0,1% Marktanteil) seine Förderung einstellt, sondern mehr, wie die wirklich großen Produzenten (China, Indien, Australien, Indonesien) und Konsumenten (China, USA, Indien) agieren. Also: Preisentwicklung nicht von Deutschland abhängig. Zudem müssen wir anerkennen, dass durch die Energiewendepolitik die Kohle zunehmend unattraktiv wird zur Strom- und Fernwärmeproduktion, d.h. auch der Bedarf wird sukzessive abnehmen.

    Mit Braunkohle ist das etwas anderes. Diese wird in Deutschland immer noch zum großen Teil direkt zur Stromproduktion genutzt. Neben der Atomkraft ist es v.a. die Braunkohle, die den immer notwendigen sog. Baseline-Demand abdeckt. Wenn die Politik hier einen Riegel vorschiebt, wird es schwierig, Energie sicher zu jeder Zeit in ausreichender Menge vorzuhalten in Deutschland (auch der Import von Strom ist nur begrenzt möglich).

    Daran wird auch Prosper II nichts ändern können. Aber Bilder wie diese können uns daran erinnern, sich mal mit diesem Thema zu beschäftigen.

    Beste Grüße,
    Marcus.
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  • Andreas Beier Fotografie 12/07/2015 6:19

    Wenn 2018 die letzte deutsche Zeche ihre Schächte schließt, wird die Importabhängigkeit auf 100 Prozent zunehmen.
    Dass sich der Kohlepreis so dramatisch in so kurzer Zeit nach oben entwickelt, will dann wieder keiner vorhergesehen haben.

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Dossier Industriekultur
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