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Camera obscura, Doppelbelichtung, 6x6 Diafilm, Crossentwicklung
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"... Das Kind A.S. zeigte früh Absonderlichkeiten. Sein monoton wippender
Körper glich einem Kokon, einem unsichtbaren Kerker. Es hatte, da
man es zu uns brachte, keine Silbe je verlautbart, nichts schien es zu
erreichen, sein Blick glitt ohne Regung durch uns durch. Während der
Monate seines Aufenthalts dachte ich immer wieder: Fenster! Wir
brauchen eine Art Fenster! Doch alle Versuche, einen kleinsten
Durchschlupf zu finden, scheiterten. Ohne Fenster werden wir das
Labyrinth dieser Seele nicht verstehen, wird Hilfe niemals möglich.
Am Tag, da die armen Eltern mit ihrem wesenlosen Kind abreisten,
belichtete ich eine Platte.
Später zeigte sich Erstaunliches. Die Photographie brachte einen
Ausdruck zutage, den niemand je zuvor gesehen hatte: Das monoton
wippende Kind war unscharf – doch – in dieser Unschärfe zeigte sich
etwas, das an Lachen erinnerte.
Ich setzte Himmel und Hölle in Bewegung, doch alle Anstrengungen,
mit der Familie Kontakt aufzunehmen, scheiterten. Sie schienen wie
vom Erdboden verschwunden. Ich reiste von Dorf zu Dorf, sprach mit
den Bürgermeistern. Eine Familie mit einem auffälligen Kind, daran
hätte man sich erinnert. Doch vergebens.
Bisweilen scheint es mir, als habe es diesen Fall nie gegeben.
Was bleibt, ist meine Photographie. Ein geckenhaftes Grinsen,
das in seiner Wesenhaftigkeit lebendiger scheint als das arme Kind. "
Dr. Gordon Mendenhall, Psychiater, Aufzeichnungen 1930
erich w. 26/02/2014 22:48
fantastisches ergebnisich mag diese experimentellen ausflüge
e
franz13 17/02/2011 21:12
sehr schönTilman Stück 26/08/2009 17:57
Ausgezeichnetes Bild.hzlgrmpf 12/08/2009 18:31
aber hallo!
klasse!
Maria João Arcanjo 10/08/2009 15:07
++++KooKoo 10/08/2009 14:05
schöne geschichte zum schönen bild.