R. M. Rilke: "Der Auszug des verlorenen Sohnes"
Der Auszug des verlorenen Sohnes
Nun fortzugehn von alledem Verworrnen,
das unser ist und uns doch nicht gehört,
das, wie das Wasser in den alten Bornen,
uns zitternd spiegelt und das Bild zerstört;
von allem diesen, das sich wie mit Dornen
noch einmal an uns anhängt - fortzugehn
und Das und Den,
die man schon nicht mehr sah
(so täglich waren sie und so gewöhnlich),
auf einmal anzuschauen: sanft, versöhnlich
und wie an einem Anfang und von nah;
und ahnend einzusehn, wie unpersönlich,
wie über alle hin das Leid geschah,
von dem die Kindheit voll war bis zum Rand -:
Und dann doch fortzugehen, Hand aus Hand,
als ob man ein Geheiltes neu zerrisse,
und fortzugehn: wohin? Ins Ungewisse,
weit in ein unverwandtes warmes Land,
das hinter allem Handeln wie Kulisse
gleichgültig sein wird: Garten oder Wand;
und fortzugehn: warum? Aus Drang, aus Artung,
aus Ungeduld, aus dunkler Erwartung,
aus Unverständlichkeit und Unverstand:
Dies alles auf sich nehmen und vergebens
vielleicht Gehaltnes fallen lassen, um
allein zu sterben, wissend nicht warum -
Ist das der Eingang eines neuen Lebens?
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Der Westzipfler 09/12/2011 22:10
Äußerst reizvoll dieses unscheinbare Detail! Gefällt mir vor allem vom Licht her besonders gut, auch der Schärfeverlauf ist prima gewählt. Eine feine Präsentation ist das!GLG aus Aachen und Dir weiterhin eine besinnliche Adventszeit,
Markus
Joachim Irelandeddie 18/11/2011 17:54
Sehr fein gemacht! So etwas ähnliches habe ich auch noch auf meiner Platte! Hier gefällt mir die Bearbeitung und die Tonung sehr gut! Top!lg irelandeddie
Kein Grund 18/11/2011 15:33
Finde ich auch - wunderbar kombiniert!LG Hanni
Bernhard Monzel 18/11/2011 9:46
das passt beides wunderbar..ganz starklg bernard
Smokyeye 18/11/2011 9:39
Absolut super! gefällt mir ausgesprochen gut!und auch das passende Gedicht...
LG, Tanja
hälga 18/11/2011 9:25
Da ist er also drunter her gekrochen. Sieht stark aus.