Rinde der Hänge-Birke, Betula pendula
Rinde der Hänge-Birke, Betula pendula.
Auch die Birkenrinde fand früher einen vielfältigen Gebrauch, etwa für Spanschachteln. Besonders in Finnland wurden daraus auch Schuhe, Rucksäcke und andere Gegenstände hergestellt. Vorratsbehälter für Mehl, Tee und speziell Brot, wie sie in Sibirien hergestellt und benutzt wurden und wieder werden, sind in den letzten Jahren auch hierzulande erhältlich, vor allem in ökologischen Läden und über den entsprechenden Versandhandel. Diese Behälter nutzen die antiseptischen Eigenschaften der Birkenrinde. Ein anschauliches Beispiel für die vielfältige Nutzung der Birkenrinde zur Herstellung von Kanus, Behältern und Gefäßen, als Wandmaterial ihrer Wigwams und als Schreibuntergrund für Zeichnungen und Symbole bilden die nordamerikanischen Mi'kmaq, ein indianisches Volk im Nordosten Kanadas und den USA. Birkenrinde wurde auch an verschiedenen Orten der Welt als Beschreibstoff benutzt, unter anderem in Nowgorod (vgl. Birkenrindentexte) und im Himalaya-Gebiet.
Der äußere Teil der in zwei Schichten gegliederten Rinde wurde zur Herstellung von Birkenteer und Birkenöl verwendet. Der innere Teil ist essbar und kann wie Spaghetti zubereitet werden.
Das aussterbende ländliche Handwerk verwendet die Birke auf vielseitige Weise. Der Besenbinder stellt aus ihren Ästen und Zweigen, den sogenannten Besenreisern, einen für grobe Pflasterung kaum zu übertreffenden Besen her. Buschbinder bündeln bevorzugt Birkenreisig zu befestigenden Elementen für den Deich- und Wasserbau. Büschel aus Birkenzweigen werden in der finnischen und russischen Sauna als Badequast (russ. Wenik, finn. vihta bzw. vasta) zum Abschlagen des Körpers verwendet.
Commentaire 0
Supprimer le commentaire
Effacer commentaire et réponses