Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Riskante Annäherung an die (Gartenkreuz-) Spinnenfrau

Wieder einmal eine dieser hochinteressanten Begegnungen an der bröckeligen Mauer eines alten Mecklenburger Friedhofs: dass man im Altweibersommer viele Spinnen sehen kann, war mir klar. Hier aber konnte ich über Stunden beobachten, wie ein Spinnenmann versuchte, die Spinnenfrau anzubaggern. Ich erinnerte mich an einen der alten, ruhigen, sehr gut gemachten Naturfilme in den Öffentlich – Rechtlichen, in dem gezeigt wurde, wie das so geht. Der Spinnerich muss taktisch äußerst behutsam vorgehen und gewisse Rituale einhalten (z. B. bestimmte Berührungen des Netzes oder der Beine der Spinnerin ausführen). Beherrscht er die Spiegelregeln nicht, so kommt es nicht zur Paarung und eventuell wird er sogar gefressen. Auch erinnere ich mich, dass er nach der Paarung ebenfalls sehr vorsichtig unter Berücksichtigung o. g. Rituale seinen Rückzug antreten muss, um nicht im letzten Moment doch noch sein Leben zu verlieren. Obwohl ich so lange bei den Spinnen war, habe ich keine Paarung gesehen und – ich gebe es zu – mit vom vielen Hocken und Bücken inzwischen schmerzenden Muskeln eine Wanderung gemacht. Bei der Rückkehr nach abermals Stunden das gleiche Bild. Am nächsten Tag war nur noch Frau Spinne da – man darf nun raten, wie wohl die Sache für den achtbeinigen Lover ausgegangen ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gartenkreuzspinne
Nikon D300, Nikkor Micro AF 4/200, Blende 13 bei 1/1000stel Sekunden, ISO 1600, Belichtungskorrektur Null, aus der Hand, 80 % Ausschnitt.

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