Roheisenabstich

Hier habe ich einmal in ein ganz anderes Genre gewechselt.
Das Problem bei dieser Aufnahme war, neben dem hell glühenden Roheisen auch die unmittelbare Umgebung noch abzubilden, ohne das Zentrum komplett über zu belichten. Obwohl ich dazu den Blitz mit 3-facher Leistung eingesetzt habe, war in der Bearbeitung die Aufhellung der Tiefen noch in größerem Umfang erforderlich. Ein Einsatz weiterer Blitzgeräte oder eine Aufstellung des Blitzes näher an den Anlagen war aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich.

Zum Motiv:
Der Abstich ist die regelmäßig durchgeführte Öffnung des Verschlusses eines Hochofens im Hüttenwerk. Dem flüssigen Roheisen wird so das Auslaufen aus dem Hochofen ermöglicht.

Hierzu wird das Spundloch mittels eines langen, pressluftbetriebenen Meißels aufgestoßen und das Roheisen tritt aus. Auf der Bühne des Hochofens wurde vorher aus Sand, Beton oder Ziegelsteinen eine Rinne geformt, um das flüssige Eisen in den so genannten „Fuchs“ laufen zu lassen. Am Ende des Fuchses läuft das Roheisen über ein Loch im Boden zum Transport per Torpedowagen oder direkt zum Brammen-Guss. Die Schlacke läuft über ein separates Loch ab und wird als Rohstoff zum Beispiel als Hüttensand weiter verwendet. Ist die Charge im Hochofen geleert, wird das Spundloch über eine überdimensionale Spritze mit einem schnell bindenden Zement oder sog. Stichlochmassen (Tap-Hole Clay, plastische Batzen mit keramischen und organischen Bestandteilen) wieder verschlossen.

Schon während des Abstiches entnimmt der Hochöfner[1] zügig mehrere Proben. Nach dem Abkühlen im Wasserbad werden diese mit einem Hammerschlag zerbrochen. An der Bruchstelle kann der erfahrene Hochöfner sofort die Güte des Roheisens erkennen.

Der Abstich ist eine der gefährlichsten Arbeiten im Hüttenwerk. Die Hüttenwerker müssen sich mit silbern glänzenden, aluminierten Schutzkleidungen, Schürzen und Masken vor der extremen Hitze des mit 1400–1600 °C hellrot glühenden Roheisens schützen. Quelle: Wikipedia

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