Roheisenabstich
Hier habe ich einmal in ein ganz anderes Genre gewechselt.
Das Problem bei dieser Aufnahme war, neben dem hell glühenden Roheisen auch die unmittelbare Umgebung noch abzubilden, ohne das Zentrum komplett über zu belichten. Obwohl ich dazu den Blitz mit 3-facher Leistung eingesetzt habe, war in der Bearbeitung die Aufhellung der Tiefen noch in größerem Umfang erforderlich. Ein Einsatz weiterer Blitzgeräte oder eine Aufstellung des Blitzes näher an den Anlagen war aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich.
Zum Motiv:
Der Abstich ist die regelmäßig durchgeführte Öffnung des Verschlusses eines Hochofens im Hüttenwerk. Dem flüssigen Roheisen wird so das Auslaufen aus dem Hochofen ermöglicht.
Hierzu wird das Spundloch mittels eines langen, pressluftbetriebenen Meißels aufgestoßen und das Roheisen tritt aus. Auf der Bühne des Hochofens wurde vorher aus Sand, Beton oder Ziegelsteinen eine Rinne geformt, um das flüssige Eisen in den so genannten „Fuchs“ laufen zu lassen. Am Ende des Fuchses läuft das Roheisen über ein Loch im Boden zum Transport per Torpedowagen oder direkt zum Brammen-Guss. Die Schlacke läuft über ein separates Loch ab und wird als Rohstoff zum Beispiel als Hüttensand weiter verwendet. Ist die Charge im Hochofen geleert, wird das Spundloch über eine überdimensionale Spritze mit einem schnell bindenden Zement oder sog. Stichlochmassen (Tap-Hole Clay, plastische Batzen mit keramischen und organischen Bestandteilen) wieder verschlossen.
Schon während des Abstiches entnimmt der Hochöfner[1] zügig mehrere Proben. Nach dem Abkühlen im Wasserbad werden diese mit einem Hammerschlag zerbrochen. An der Bruchstelle kann der erfahrene Hochöfner sofort die Güte des Roheisens erkennen.
Der Abstich ist eine der gefährlichsten Arbeiten im Hüttenwerk. Die Hüttenwerker müssen sich mit silbern glänzenden, aluminierten Schutzkleidungen, Schürzen und Masken vor der extremen Hitze des mit 1400–1600 °C hellrot glühenden Roheisens schützen. Quelle: Wikipedia
Klaus-Günter Albrecht 29/01/2011 19:12
So eine Darstellung habe ich noch nie gefunden. Klasse!LG Klaus
S.Schmaus 19/11/2010 7:03
Einfach supi!LG, Sandra
Thoralf 06/06/2010 21:51
ganz starkes Bild, auch technisch hervorragendLG Thoralf
Wolfgang Kölln 26/05/2010 21:55
Ein einmaliges Foto, Walter; dazu lieferst du eine höchst interessante Beschreibung sowohl des Inhaltes als auch des "Making-Of". Mich beeindrucken neben der wirklich sehr gelungegen Belichtung vor allem die knackscharfen Funken, die überall zu sehen sind; es sieht aus, als hätte hier jemand 1000 Wunderkerzen gleichzeitig angezündet... ;-) Eine hervorragende Arbeit, finde ich!Gruß Wolfgang
Elske Kalolo -Strecker- 26/05/2010 19:16
toll diese ausführliche Info und die dazu passende Aufnahme, ist sehr spannend.liebe Grüße, Elske
Fotofan 26/05/2010 16:30
Da sage ich nur Hut ab.Das Bild spricht für sich.Einen solchen Moment zu erleben ist schon ein Ereignis für sich.Dann noch ein so faszinierendes Bild zu Schirßen.Klasse.Bild,Moment und Bearbeitung.
Gefällt mir ausgezeichnet.Wie kann man da zuschauen ? Gibt es da Führungen ? Hast Du einen neuen Job :-))
Herzlich Ulrich
Piroska Baetz 26/05/2010 16:16
ein schöne aufnahme, so nach zu hitzelg. piri
Mary Sch 26/05/2010 16:06
Die Gefahr, Dynamik und die Szene hast Duperfekt festgehalten.
LG Mary
Boris Langanke 26/05/2010 16:01
Du Glücklicher, das fände ich schon ohne Kamera absolut interessant.Das Foto kommt trotz der beschriebenen Schwierigkeiten klasse rüber. Die im Fluge eingefrorenen funkensprühenden Spritzer bringen eine unheimliche Dynamik in das Bild.
Klasse Sache
LG Boris
Der Westzipfler 26/05/2010 15:52
Ein ganz heißes und starkes Foto, Walter! Da kann man förmlich durch den Monitor hindurch die Hitze spüren. ,.-)))Klasse sieht das aus mit den aufsprühenden Funken dadurch wirkt es sehr dramatisch und spannend.
Ich hoffe, Deine Cam hat´s überlebt! Nicht vor Hitze geschmolzen? ,-)))
LG aus Aachen, Markus