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Ruhe sanft, kleines Bienchen

Ruhe sanft, kleines Bienchen

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Ruhe sanft, kleines Bienchen

Nicht leicht haben es die Bienen im Frühjahr. Zuhause wartet die hungrige Bienenbrut auf den dringend benötigten Pollen und auf Wasser zur Herstellung des nahrhaften, eiweißhaltigen "Babybreis" für die kleinen Maden. Jede Sonnenstunde muss genutzt werden, denn die Nahrungsquellen sind knapp im Frühjahr, die Konkurrenz um die wenigen Blüten zahlreich, und nur allzubald schließen sich die Krokusse ohne Sonne wieder. Jeder kalte Ostwind, jede Wolke vor der Sonne kann den Tod bedeuten. Wenn die benötigte Flugtemperatur nicht mehr erreicht werden kann, verklammen die Bienen. Oft ziehen die Sammlerinnen mit nur wenig Wegzehrung in ihrem Honigmagen los, um die Reserven zu schonen. Wenn sie dann bei Gegenwind abgetragen werden, eine erhöhte Flugtemperatur erreichen müssen oder zu wenig zum Nachtanken finden, ist das Flugbenzin bald alle und sie können in Schwierigkeiten geraten. In manchen Blüten lauert jetzt auch schon der Tod in Form kleiner Spinnen auf die Blütenbesucher. Der Nektar in den Krokussen ist übrigens nur unter größter Anstrengung zu erreichen. Er befindet sich tief unten in der Kronröhre und die Biene kämpft oft vergebens, den Kopf weit genug nach unten zu drücken, um mit der Zunge den Nektar zu erreichen. Diese hier hat offensichtlich den Kampf verloren. Ruhe sanft.



Frühlingserwachen
Frühlingserwachen
Elisabeth Hoch

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