Andrew Gross


Premium (Basic), Hamburg

Ruhe und Frieden

Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen und tauchte Bremerhaven in ein warmes, goldenes Licht. Die Farben des Himmels wandelten sich von einem kräftigen Blau zu sanften Violett- und Orangetönen. Ein leichter Wind wehte vom Meer herüber und trug den salzigen Geruch des Wassers mit sich.
Am Leuchtturm stand Heiner, ein Mann in seinen späten Siebzigern, der seit seiner Pensionierung jeden Abend zum Hafen kam. An diesem Abend war er früher als gewöhnlich da. Mit seiner Kamera in der Hand und seinem Rollator als Stütze, wartete er auf den perfekten Moment, um den Sonnenuntergang einzufangen.
Heiner war ein ehemaliger Seemann und hatte sein ganzes Leben auf den Meeren verbracht. Der Hafen von Bremerhaven war ihm zur Heimat geworden. Jeden Abend, wenn die Sonne unterging und der Himmel in Flammen zu stehen schien, erinnerte er sich an die vielen Sonnenuntergänge, die er auf See erlebt hatte. Jeder von ihnen hatte seine eigene Geschichte, seine eigene Magie.
Während Heiner durch den Sucher seiner Kamera schaute, bemerkte er eine kleine Gruppe Möwen, die in der Ferne kreisten. Ihre Schreie wurden vom Wind getragen und hallten über das ruhige Wasser. Er stellte den Fokus ein und drückte den Auslöser. Das Klicken der Kamera mischte sich mit dem leisen Plätschern der Wellen gegen die Kaimauer.
Plötzlich hörte er ein leises, vertrautes Summen hinter sich. Es war ein altes Schiffshorn, das von einem Frachtschiff stammte, das in den Hafen einlief. Heiner lächelte. Er kannte das Schiff gut. Es war die „MS Bremen“, ein alter Freund, der immer zur gleichen Zeit anlegte. Die Crew wusste von Heiners Routine und grüßte ihn jedes Mal, wenn sie ihn am Leuchtturm sahen.
Mit einem letzten Blick auf den wunderschönen Sonnenuntergang nahm Heiner seine Kamera herunter und setzte sich auf die Bank in der Nähe des Leuchtturms. Er atmete tief ein, genoss den Moment und ließ die Erinnerungen an vergangene Tage auf sich wirken. Die Welt veränderte sich, doch der Sonnenuntergang blieb derselbe – ein konstantes, beruhigendes Ende eines jeden Tages.
Während die Nacht langsam hereinbrach und die Lichter des Hafens aufflammten, machte sich Heiner auf den Weg nach Hause. Sein Rollator klapperte leise auf dem Pflastersteinweg, doch in seinem Herzen fühlte er sich leicht und erfüllt. Morgen würde er wiederkommen, bereit, den nächsten Sonnenuntergang und die nächsten Geschichten, die das Meer zu erzählen hatte, in sich aufzunehmen.

Ich mag diese kleinen Geschichten zu den Bildern. Für mich war es berührend zu sehen, wie der Mann trotz hohen Alters und seiner Einschränkungen noch fotografierte. Seine Frau war übrigens auch dabei.
Im Alter wollen wir alle Ruhe und Frieden finden.

Mal sehen wie es uns später einmal ergeht.....?

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