Ruhestand

Ruhestand

Heute war mir, wie so oft nach einem Spaziergang, also drehte ich meine übliche Runde in meinem Ort, mit einer Bank an einem Weiher als Ziel.
Dort angekommen, bemerkte ich auf der benachbarten Bank einen hängenden Hut, der mein Interesse zu wecken schien. Er kurbelte viele interessante Gedanken an; Wer ihn vergessen hat, oder warum.
Ob seinem Besitzer aufgefallen ist, dass er weg ist, ob er ihn schon sucht.
Was er erlebt hat, und ihn bewegt hat, sich heute an dieser Bank niederzulassen.
Gleichzeitig stellte sich mir daraufhin die Frage, wie ich wohl im späten Alter ( ich gehe mal davon aus, dass es sein Besitzer ist, mir ist bisher jeglicher Jugendlicher mit solchem Kopfschmuck ferngeblieben ) sein werde;
Wie würde ich sein, wenn ich alt wäre?
Würde ich Zeit haben, mich auf diese Bank zu setzen?
Was würde mir durch den Kopf gehen?
Was würde ich erlebt haben?
Würde ich gesund sein?
Würde ich glücklich sein?
In gewisser Weise spiegelte der Hut, ohne es bewusst zu merken, für mich eine gewisse Bilanz des Alters wieder, die man nicht unterschätzen sollte, eine Art Fazit des Lebens, ob man sein Leben sinnvoll verbracht oder verschwendet hatte, ob man gut oder böse war, ob man etwas bereut, was man getan oder nicht getan hat.

Ich meine, ich bin vielleicht noch jung, und kann viel bewegen, doch die Zeit bleibt, auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlt, nicht stehen, und viel zu schnell sieht man sich um, und bemerkt0, wie die kostbare Zeit an einem vorbeigezogen ist, weil man sie nicht zu schätzen gewusst hat.

Diese Situation hat mich daran gemahnt und erinnert, mir Zeit für die wesentlichen Dinge in unserer schnellebigen Zeit zu nehmen, auch wenn es vielleicht langweilig wird.
Denn es gibt kaum ein größeres Leid, als Reue für Dinge, die man getan oder nicht getan hat, weil man sie ständig aufgeschoben hat, sie nicht wichtig erschienen sind.

Theoretisiert nicht eure Träume. Lebt sie. Denn es ist viel zu schnell vorbei.