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Siegmar v. L.


Premium (World), Münster - (Shanghai) - Buenos Aires

Ruinen von Quilmes

Die präkolumbianische Vergangenheit hat ihre Spuren in den Ruinen von Quilmes hinterlassen;

Die Befestigungsanlage von Quilmes liegt im Nordwesten Argentiniens, im äußersten Westen der Provinz Tucumán. Sie wurde vom gleichnamigen Volk Quilmes ab dem 10. Jahrhundert erbaut.

Der größte Teil der Anlage liegt an einem Berghang in einer Nische, wo die gute Übersicht in kriegerischen Auseinandersetzungen entscheidend war.

QUILMES

Wer in der Region unterwegs ist, der sollte es nicht versäumen, die Ciudad Sagrada de los Quilmes zu besuchen. Die Anlage ist eine der größten archäologischen Attraktionen des Landes und wird jedes Jahr von tausenden Touristen und Forschern besucht. Wir kamen aus Amaichá del Valle. Von der asphaltierten Ruta 40 zweigt eine 3 Kilometer lange Schotterpiste ab, die gut ausgeschildert ist. An einem Posten entrichteten wir 2009 das Eintrittsgeld von 10 Pesos pro Person und parkt dann auf einer von Mauern und einigen Bäumen umgebenen weiten, staubigen Fläche unterhalb der Ruinen. Ein paar Lamas stehen hier herum und auf den großen Kakteen sitzen Raubvögel und halten Ausschau nach Beute. Am Eingang zu den Ruinen werden die Karten noch einmal kontrolliert. Wer möchte, kann sich hier einen Führer nehmen, aber bei unserem Besuch gab es nur spanisch sprechende Guias.

Neben dem Parkplatz befindet sich eine nett aussehende Unterkunft, die sich von der Gestaltung und vom Material der Mauern harmonisch in die Umgebung einfügt. Der Parador de Quilmes machte aber einen geschlossenen Eindruck. Wir haben durch ein paar Fenster hereingeschaut, da regte sich nichts und auch das Restaurant war geschlossen. Nur die Toiletten am Parkplatz waren für Besucher geöffnet.

Die Geschichte dieses Ortes ist schnell erzählt: Im 17. Jahrhundert verschanzten sich ca. 5.000 Calchaquí-Indianer vor den spanischen Eroberern in ihrer letzten Verteidigungsbastion Quilmes. Dieser Ort existierte schon seit 800 nach Christus und die Bewohner konnten die Spanier mehrmals vertreiben und über 35 Jahre lang erbitterten Widerstand leisten.

Dennoch wurden sie 1667 von den Spaniern besiegt, denn diese zündeten einfach die Felder an und ließen die Indios so lange hungern, bis der Stamm schließlich aufgeben musste. Außerdem waren die Eroberer inzwischen in der Überzahl und hatten moderne Waffen. Nur wenigen Indios gelang die Flucht, rund 2.000 Indianer wurden gefangen genommen und in einem Gewaltmarsch über 1.200 Kilometer in die heutige Stadt Quilmes nahe von Buenos Aires deportiert und dort zu Zwangsarbeit gezwungen. Unterwegs starben viele durch die Strapazen. Der Rest war entwurzelt und angesteckt mit den Krankheiten der Spanier gingen sie zugrunde. Eine kleine Gruppe wurde in die Nähe von Lules nahe San Miguel de Tucumán gebracht, um dort auf einem Landgut zu arbeiten. Dieser Gruppe gelang es in Verhandlungen mit den Spaniern, ihr Land rund um die Festung Quilmes wieder zurück zu bekommen.

In der Stadt Quilmes nur 20 km vor Buenos Aires, wo die Deportierten lebten, wird seit 1888 Bier gebraut. Bereits in den 1920er-Jahren war Quilmes das beliebteste Bier in Buenos Aires und die Brauerei ist heute die kommerziell erfolgreichste in Argentinien. So ist der Name der Festung heute in ganz Argentinien noch präsent.

Text: http://www.ingrids-welt.de/reise/arg/html/tucuquilmes.htm

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Exif

APN Canon EOS 5D Mark II
Objectif Canon EF 28-300mm f/3.5-5.6L IS
Ouverture 8
Temps de pose 1/125
Focale 28.0 mm
ISO 100

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