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Sala di Amore e Psiche (1)

Sala di Amore e Psiche (1)

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Roberto Peters


Premium (Complete), Falkenstein/Harz

Sala di Amore e Psiche (1)

Der Banketten vorbehaltene Raum ist mit Fresken ausgestattet, die sich in Felder unterschiedlicher Form gliedern. Dargestellt sind Szenen aus dem Leben der Psyche, wie sie in dem Roman „Der goldene Esel“ des lateinischen Schriftstellers Apuleius erzählt werden, wo die Macht der Liebe verherrlicht wird. Es handelt sich um einen der bedeutendsten und berühmtesten Freskenzyklen des italienischen Manierismus. Die Erzählung beginnt am Gewölbe, wo in dem rechten Achteck Psyche von den Männern wegen ihrer Schönheit wie eine Göttin verehrt wird; es folgt der zornige Befehl der Venus an Cupido, der es bewerkstelligen soll, dass Psyche sich in einen grauenvollen Mann verlieben soll; dann die Weissagung des Orakels von Apollo über das Geschick der Psyche; anschließend die Aussetzung des jungen Mädchens auf einem Felsen; Psyches Traum; das Mädchen zu Gast bei Cupido; der Besuch der Schwestern und weitere Episoden. In den Lünetten sind die Prüfungen dargestellt, der sich Psyche wegen ihrer Überheblichkeit zu unterziehen hat, wogegen an den fensterlosen Wänden ihre mit Cupido auf dem Olymp gefeierte Hochzeit wiedergegeben ist; bemerkenswert links der schöne Elefant und rechts das von einem Afrikaner geführte Dromedar. Die anderen Wände sind mit Geschichten von Göttern und Helden geschmückt, die in keinem Zusammenhang zum Psyche-Mythos stehen und möglicherweise auf den Traum des Polyphylos zurückgehen. Sicher fehlt es in all diesen Darstellungen auch nicht an allegorischen Bezügen, die möglicherweise von den Literaten Mario Equicola und Paolo Giovio stammen und sich an der neuplatonischen Idee des Aufstiegs der Seele inspirieren: von den Schwierigkeiten des Lebens (das Labyrinth auf dem Fußboden) über Leiden und Hindernisse (die Szenen an den Wänden und am Gewölbe) bis zur Reinigung der Seele (das himmlische Reich in der Deckenmitte). Andere Deutungen identifizieren Psyche mit der Boschetti; die feindlich gestimmte Venus mit der tatsächlichen Opposition der Isabella d'Este, der Mutter des Herzogs; und Cupido mit dem Herzog selbst. Die Fresken wurden bekanntlich 1528 fertiggestellt, das heißt, dass der Raum danach keine baulichen Veränderungen mehr erfahren hat, insofern als die Bildfelder zwischen den Fenstern und Konsolen des Gewölbes schon ihre endgültige Anordnung gefunden hatten. Dies führt zu der Annahme, dass dieser Entwurf einer der ersten war, die im Palazzo Te zur Ausführung gekommenwaren. Der Zyklus stellt eine großartige Komposition dar, deren ikonographischer Aufbau von Giulio Romano stammt, während die Ausführung Rinaldo Mantovano, Benedetto Pagni und Fattore übernahmen; die schönen Hintergrundlandschaften entstanden unter Mithilfe von Luca da Faenza und Fermo da Caravaggio. Der Saal, dessen untere Wandflächen einst mit kostbaren Täpisserien und kunstvollen Dekorationen ausgestattet waren, da nur der obere Teil der Wände von den Fresken eingenommen wurde, zeigt eine interessante Mischung aus Architektur und themabezogener Dekoration, die beide auf die Verherrlichung des Federico Gonzaga hinzielten, wie auf der Friesinschrift zu lesen steht (demnach ließ er diesen Raum nach dem Motto bauen „in ehrlicher Muße nach der Mühsal, um neue Energien zu schöpfen für ein friedliches Leben“).

Sala di Amore e Psiche - Überblick
Sala di Amore e Psiche - Überblick
Roberto Peters
Sala di Amore e Psiche (2)
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Roberto Peters
Sala di Amore e Psiche (3)
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Roberto Peters
Sala di Amore e Psiche (4)
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Roberto Peters

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Information

Section
Dossier Gardasee / Mantua
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Langue
Licence

Exif

APN ILCE-7RM3A
Objectif FE 14mm F1.8 GM
Ouverture 2.8
Temps de pose 1/15
Focale 14.0 mm
ISO 320

Plébiscité par