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Anette Z.


Premium (Complete), Aachen

Same but different 19

Nach der ersten Feedbackrunde mit neuem Text:

Die Serie "Same but different" beschäftigt sich mit Klassenunterschieden, Gemeinsamkeiten und Vorurteilen.

Sie entstand, indem ich Viertel besucht habe, wo eher Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen wohnen. Aber auch Viertel, wo die Bewohner als gut situiert gelten. Die Ergebnisse stelle ich gegenüber. Manchmal zeigen sie Unterschiede, manchmal Gemeinsamkeiten. Aber vor allem Vielfalt.

Ich selbst bin immer "zwischen den Welten gependelt". Mein Opa war sehr gut verdienender Arzt mit eigenem Schwimmbad, Tennisplatz im Garten, einem Flügelzimmer nur für den Konzertflügel und einer überdurchschnittlich großen Segelyacht.

Meine Eltern kommen aus der oberen Mittelschicht. Aber großgezogen wurde ich vom Nachbarsehepaar. Er einfacher Arbeiter, sie Hausfrau. Beide mit wenig Schulbildung.

Als Kind waren die finanziellen Unterschiede nicht zu übersehen. Aber irgendwie haben sie nie eine Rolle gespielt, der gegenseitige Respekt war da.
Das gelegentliche gegenseitige Unverständnis hat mir meine Mutter erklärt als "die sind halt anderes gewohnt, das ist so." ... Was ich immer eine sehr schöne Erklärung fand, weil ich den Respekt darin spüren konnte.

Dass es Klassenkonflikte gibt, habe ich erst erfahren, als ich mich in einen Jungen aus der Arbeiterschicht verliebt habe, dessen Eltern dem "reichen Akademikerkind" extrem skeptisch gegenüberstanden. Während meine Eltern Sorge hatten, dass er mit meinem Bildungsniveau nicht mithalten konnte und die Beziehung daran scheitert. Aber in über 30 Jahren Beziehung haben wir sie überzeugt ;-)

Commentaire 7

Pour cette photo, Anette Z. désire collecter le maximum de commentaires constructifs Aidez-le avec des conseils sur la composition, la technique, le langage iconographique etc. (Veuillez respecter la Netiquette!)
  • REN SEN 12/03/2024 17:12

    Ich mag deine verkopften Ansichten und deine Projekte. Ich verfolge sie immer und manchmal ertappe ich mich dabei meine Sehgewohnheit anzupassen um zu verstehen – was ja einer Fürsprache gleichkommt gegenüber deinen Arbeiten. 
    Mit dieser Serie, mögest mir verzeihen, habe ich so meine Probleme. Schreibe dies auch nur weil du es explizit wünschst. 

    Ich bekomme den Text und das was ich sehe nicht so recht übereinander. Ich finde es gut wie du versuchst NICHT den Dampfhammer zu verwenden um das Gleichnis & die Verschiedenheit uns zu präsentieren.
    Du schreibst: Klassenunterschieden, Gemeinsamkeiten und Vorurteile ... 
    Ich sehe es hier nicht. Links sehe ich eine Ansicht eines Weihnachtsmarktes, vor in Betriebsame oder vor Eröffnung, während es regnet.
    Rechts sehe ich ein Foto im Sommer einer Großstadt am Rande einer Fußgängerzone.
    Ich sehe keine Gemeinsamkeiten, keine Klassenunterschiede und auch keine Vorurteile. Natürlich sieht das linke Foto etwas trostlos aus aber bei Regen, im Winter, ohne Farbe würde das rechte genauso wirken ... oder zumindest so ähnlich?

    Ich denke mir fehlt die Vergleichbarkeit. Ich würde gerne anhand weniger charakteristischer Bildbestandteile als Betrachter aufgefordert sein meine Rückschlüsse/Vergleiche ziehen zu müssen.
    • Anette Z. 13/03/2024 12:34

      Es ist ganz klar, dass manche mit meinen Bildern nicht so viel anfangen können. Und wenn ich dazu keine Anmerkungen kriege, dann weiß ich das auch nicht. Von daher danke für deine Anmerkungen.

      Was ich in den Bildern darstellen möchte sind eben keine kurzen, klaren Statements. Ich will bildliche Beschreibungen beider Welten in ihrer Komplexität. Die beiden Bilder oben sind in meinem Kopf wie Erinnerungen von mir, die getriggert werden, wenn ich daran denke, wie es früher war: Meine Tagesmutter fuhr "mit dem Wackelbus" mit mir auf dem Weihnachtsmarkt. Meine Oma ging mir mir einkaufen. Wie nobel die Geschäfte waren, habe ich teilweise erst viel später begriffen. Zum Beispiel, als ich selbst merkte, was für eine teure Marke Montblanc ist ... mit so einem Füller kam ich als 10-jährige vom Einkaufen zurück.

      Ich überlege momentan, solche kurzen Geschichten unter die Bilder zu schreiben, um die Assoziationen zu schaffen. Was hältst du von der Idee?

      Aber die Bilder selbst ... die sind Momentaufnahmen aus den beiden Welten. Sollen zeigen, was der Besucher von der anderen Seite sieht, wenn er dran vorbei geht.
    • REN SEN 13/03/2024 13:32

      Ich verstehe dich und auch dein Vorhaben. Kann auch deinen Erinnerungen folgen und mir vorstellen was dich dazu führt solch ein Fotoprojekt anzupacken. 

      Ich denke aber die Bildsprache muss funktionieren ohne Stilmittel die mit der reinen Bildaussage nichts zu tun haben, wie hier. Schwarzweiß Winter hat es schwer gegen ein Sommerbild anzukommen... unabhängig was in dem Foto zu sehen ist. 
      Von daher unterstützt diese Zusammenstellung nur deine Kernaussage bedingt durch Äußerlichkeiten die du bewusst dem ganzen überstülpst. 

      Ganz anders bei dieser Gegenüberstellung:
      Same but different 18
      Same but different 18
      Anette Z.

      Auch wenn dem nicht so ist, ich als Betrachter würde behaupten, beide Fotos sind am selben Tag entstanden, an unterschiedlichen Standorten. Das unterstützt zu 100% deine Erzählung / Erinnerung – ohne zu offensichtlich die linke Seite zu bearbeiten / künstlich Geschmacksverstärker hinzuzufügen. Ich denke du weißt wie ich es meine :)
    • Anette Z. 13/03/2024 14:00

      Ich finde es interessant, dass du das rechte Bild als "Sommerbild" bezeichnest. Ok, es ist farbig. Aber ich sehe jede Menge Stahl und Stein. Zugeklebte Schaufenster, Spiegelungen ... und ein paar Pflanzen in Kübeln, die jemand in die Stadt gestellt hat.

      Deshalb zeige ich die Bilder ja alle hier: Um zu sehen, was andere daraus machen.

      Funktioniert nur nicht. Ich bekomme kaum Anmerkungen. Außer, dass mal jemand schreibt, dass er meine Idee toll findet, der Serie folgt oder sowas :-(

      Ein ganzes "Buch in Arbeit" hier in der FC zu zeigen ist wohl zu harter Stoff ;-) In einem Buch liest du ja auch nicht die Seiten einzeln und fragst dich dann, wo die Geschichte ist.
    • REN SEN 13/03/2024 14:22

      Na die beiden Herren im Hintergrund sind für mich recht sommerlich gekleidet. Winter draußen im Hemd macht Man(n) nicht. Das Licht selbst und auch der blühende Lavendel ist für mich eindeutig Sommer.  

      Anmerkungen in der FC werden im Moment eher rar. Vor allem bei Benutzer*innen deren Material wenig Mainstream enthält. Liegt glaube ich an der aktuellen Situation in unseren Köpfen. Die andauernde Negativkultur in den Medien, Ängste und ZukunftsFragezeichen lassen vor allem kreative Menschen, zu denen selbstverständlich fast alle Fotograf*innen gehören, etwas verhaltener wirken im Umgang mit sozialen Medien / sozialen Kontakten. Zumindest eine Vermutung.
      Was immer geht: Katzen, Island oder nackte Frauen – dann erntest du zumindest viele sinnfreie Kommentare :)))
  • Eva B. 12/03/2024 16:20

    Beide Bilder haben etwas verspieltes. Links durch das Licht und die Sternchen. Rechts durch diese Spiegelfassade. Trotzdem wirkt das rechte Bild etwas cleaner, als das linke.
  • Fotobock 12/03/2024 16:10

    Die moderne Architektur rechts finde ich superschön, besonders mit den herrlichen Spiegelungen, die die Bepflanzung um die Häuser nochmals wiedergibt. Die linke Aufnahme erinnert mich ein wenig an unseren Christkindlmarkt am Marienplatz, wenn er noch nicht geöffnet hat, da wirkt das ein wenig traurig. Lg Barbara