San
Der Begriff San bezeichnet eine Reihe ethnischer Gruppen im südlichen Afrika. Die San gelten als dessen erste Bewohner und stehen möglicherweise sogar an der Wurzel des menschlichen Stammbaums insgesamt, wie genetische Untersuchungen zeigen. Der Begriff San geht auf die Bezeichnung der Nama in der Kapregion Südafrikas zurück. San und Khoikhoi werden oft als Khoisan zusammengefasst.
Begriffsgeschichte
Der Terminus San wurde von viehhaltenden Khoisan-Gruppen benutzt, um sich von den als Jäger und Sammler lebenden Khoisan-Gruppen zu unterscheiden – sich selbst nannten sie Khoikhoi (wahre Menschen). Der Ursprung des Wortes San ist nicht bekannt, in der Nama-Sprache der Khoisan bedeutet San jedoch soviel wie Fremder, Nichtsnutz oder Bandit. Die Fremdbezeichnungen wechselten je nach Epoche von San zu Bosjesman/Bushman/Buschmänner, Basarwa oder Khwe. Jeder dieser Begriffe wurde durch Außenstehende geprägt und beinhaltete eine implizit negative Konnotation.[3] Die Bezeichnung „Buschmann“ schließt beide Geschlechter und Kinder ein. Als Eigenbezeichnungen sind u. a. Juǀ’hoansi und ǃKung bekannt. Ebenfalls aufgetreten sind die Bezeichnungen Noakwe oder Nǀoakwe (Rote Menschen) oder Kwe (Menschen). Auch die Bezeichnung „Buschleute“ wird trotz des negativen Ursprung des Wortes wieder von indigenen Gruppen als Eigenbezeichnung genutzt, um die Beziehung zu ihrem Land auszudrücken.
Geschichte
Angaben über die erste Besiedlung des südlichen Afrikas durch die San gehen weit auseinander: sie reichen von etwa 10.000 Jahre bis 25.000 Jahre zurück. Aus paläo-anthropologischer Sicht ist die hohe genetische Variation bemerkenswert, die für die frühesten Menschen charakteristisch ist. Ergebnisse der Analyse von mtDNA sowie die Klicksprachen der San legen ebenfalls eine Verbindung zu den frühesten menschlichen Vorfahren nahe.
Das Verbreitungsgebiet der San reichte in der ferneren Vergangenheit bis nach Äthiopien und Somalia. Die San pflegten einen mobilen Jäger-und-Sammler-Lebensstil. Im Laufe der Zeit wurden sie von Khoikhoi-Gruppen, vor allem aber ab dem 15. Jahrhundert von bantusprechenden Gruppen immer weiter in unwirtliche Gegenden abgedrängt.
Von 1652 (Gründung Kapstadts) bis 1830 führten die niederländischen Gouverneure regelmäßig Vernichtungszüge gegen die rund 200.000 San der Kapregion durch. Die Überlebenden flohen in die Kalahari oder wurden auf den Farmen der Europäer versklavt. Im Jahre 1904, im Anschluss an den Krieg gegen die Herero, ging die deutsche Schutztruppe auf dem Gebiet der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (dem heutigen Namibia) ähnlich gegen die San vor. Allein in Botswana fand keine systematische Verfolgung der San durch Europäer statt, hier kam es jedoch seit Ende der 1990er Jahre zu Menschenrechtsverletzungen und Vertreibung.
Mit einer ausgewachsenen Körpergröße von 1,40 m bis 1,60 m wurden die San manchmal als Pygmäen bezeichnet, stehen jedoch mit diesen in keiner Relation.
Bis zur Unabhängigkeit Namibias im Jahre 1990 setzte die südafrikanische Armee etwa 3000 San als Fährtensucher gegen die Unabhängigkeitsbewegung SWAPO ein. Ähnlich gingen die portugiesischen Kolonialherren in Angola vor, was nach der Unabhängigkeit Angolas in den 1970er Jahren zur weitgehenden Vertreibung der San führte.
Die San heute
Gab es vor 2000 Jahren noch etwa 300.000 bis 400.000 San, so sind es heute im gesamten südlichen Afrika noch etwa 100.000. In Botswana (49.000), Namibia (38.000), Südafrika (4500), Angola (6000), Sambia (1600) und Simbabwe (1200) sind sie nur noch eine Minderheit. Ein Großteil ist auf Farmen als Arbeiter angestellt. Nur wenige leben heute noch auf traditionelle Art und Weise. Avgeropoulos nennt wesentlich niedrigere Zahlen.
Roy Sesana, der in seiner Sprache eigentlich Tobee Tcori heißt, wurde 2005 der Right Livelihood Award für seinen Einsatz zum Schutz der Rechte und der Lebensweise der San verliehen. Ein wichtiges Rückzugsgebiet für San, deren Kultur und Rechte durch Zwangsmaßnahmen bedroht sind, ist die Kalahari mit dem Central Kalahari Game Reserve.
Alkoholismus wird als besonderes Problem genannt, das zum Verlust eigener Lebensweisen beiträgt. Die San können möglicherweise Alkohol nicht dehydrogenieren. Schlechte Lebensbedingungen, Vertreibung und Verletzung ihrer Rechte trägt weiter zur Verbreitung gesundheitlicher Probleme bei. Auch die Vertreibung von ihrem Land ist im gesamten südlichen Afrika ein Problem, wodurch die Lage der Indigenen weiter verschlechtert wird.[10] Bekannt ist hier vor allem der Konflikt rund um das Central Kalahari Game Reserve, das 1961 als Schutzgebiet für das Volk und für Wildtiere gegründet wurde. In den 1980ern fand man in dem Gebiet jedoch Diamanten, und die San wurden mehrmals von der botswanischen Regierung aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. 2006 bekamen sie vor Gericht das Recht, ihr Land wieder besiedeln zu dürfen und wieder offiziell jagen zu dürfen. Doch während Touristen uneingeschränkt Jagdlizenzen für das Gebiet bekommen, wurden den San viele Lizenzen verwehrt und erst 2011 der Bau eines Brunnens zugestanden.
In einem Ombili-Schule-Projekt vermittelt eine Stiftung Schulisches Wissen an San-Kinder. Von diesen wird aber parallel dazu über eine Entfremdung zur ursprünglichen Lebensweise berichtet. Sie kehren nach der Internatszeit als „Besitzer des Schattens“ in ihre Dörfer zurück. Damit wird gemeint, dass sie ohne Antrieb herumsitzen. Wegen Mangels an entsprechendem Lehrpersonal gibt es in der Schule keinen Muttersprachenunterricht. Ort des Projekts ist die Farm Hedwigslust in Namibia. Auch eine Rinderzucht ist dort im Aufbau. Diese Farm wurde von deutschen Hilfsorganisationen (z. B. Lions Mosbach) aufgekauft und der Ombili-Stiftung gespendet. Damit stehen den rund 400 auf Ombili angesiedelten San etwa 3000 Hektar Land für die Landwirtschaft zur Verfügung.
Quelle: Wikipedia
Edgar B. 29/10/2013 12:32
Wir haben die SAN 2009 kennen gelernt. Auf Ombili, in der Nähe von Tsumeb.Seit 2011 unterstützen wir die SAN aktiv, indem wir 2 Patenschaften übernommen haben. Wir zahlen das Schulgeld, damit die weiterführende Schule besucht werden kann.
Wer Ähnliches machen möchte, hier der link:
http://freundeskreis-ombili.de/
Ich garantiere, dass jeder €uro in Ombili ankommt!
Nichts wird für die Verwaltung verwendet.
Wer eine einmalige Spende machen möchte, auch das ist selbstverständlich möglich, bekommt ebenso eine Spendenbescheinigung ausgestellt.
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Zum Foto:
Das Korn ist sehr passend eingesetzt.
Die so typischen Inselhaare kann man gut erkennen.
Ein sehr schönes Portrait.
@gar
† cathy Blatt 10/10/2013 10:26
Jahrtausende spsiegeln sich in diesem Bild wieder. Auch die Erklaerung finde ich wunderbar. Noch dazu moechte ich sagen dass es im Moment auch hier wieder ein Problem gibt. Die San haben ja in Namibia ein kleines Stückchen Land ausschliesslich fuer die San. Dieses Jahr hatten wir praktisch keinen Regen und es herrscht die Duerre. Riesige Vieh-herden sind nun in das San Gebiet eingedrungen, ausser verbale Verurteilung ist bis jetzt noch nichts getan worden und die armen San sind wieder am verlierenden Ende. cathyHubert Jülich Photographie 09/10/2013 21:39
Hallo Gerd, vielen Dank für den Input.Schönes Portrait.
LG Hubert.J
† Reinhard S 09/10/2013 20:33
Gutes Portrait, gute Präsentation, sehr gute Inf dazu!!Liebe Grüße, Reinhard