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Sanfte Schur

Ginger White: Was es gab

es gab einmal
ein Buch von
Bohumil Habral

es hatte den Titel
"Schur", ja, ganz
kurz: "Schur" - und

es gab einmal
einen kleinen
Jungen, dessen

Mutter als Indianerin
galt, und sein lieber Vater Al
lebt heute noch

und sie gaben ihm
den Namen
James Marshall

und irgendwie wäre
er 2010 siebzig
Jahre alt geworden,

doch für mich bleibt
er für immer sieben-
undzwanzig - forever young - und

als ich selber ein kleiner Junge
war, da gab es das tagtäglich, dass ich alle
Öfen im Haus

von der Asche
des Vortages befreite,
um sie dann neu mit

Zeitungspapier,
Holz und Briketts
zu füllen - und

ich trommelte lange mit
den dünnen
An-Feuerhölzern

in den Ofentüren und pfiff
und scattete meine Jazz-
und Blues-Improvisationen

dazu, ohne zu wissen, dass es
das war - die Offenbarung kam
später: Purple Haze

ich hörte diesen song von
Tonbandspulen, nachdem ich ihn
mit einem Mikrofon

aus dem Lautsprecher
eines kleinen Transitor-Radios
mit UKW

herausgesaugt hatte, ich
hörte auch "The Wind Cries Mary"
so und schloss schließlich

den Detektor-Kopfhörer
meines Vaters ans Tonband an,
den er noch aus dem Krieg

hatte - und drehte auf - Hendrix
drehte immer auf - immer alle
Drehknöpfe bis zum

Anschlag - und dann kommen lassen,
lass kommen die dann eigendynamischen
Resonanzen, Feedbacks und Distortions

to
your
soul


- - - - - - - - - -
(by the way: Hier lasse ich, wenn, dann immer meine Haare schneiden,
und wunderbarerweise hängen da auch oft Siebdruckposter von Tom
Petty, Marylin Monroe, David Bowie, Jim Morrison, Bob Dylan und Robert Zimmermann)

Commentaire 32

  • Lord Lester 12/10/2020 17:46

    Ja , dann bist Du ja schon sehr früh zur Musik gekommen , Kohleöfen hatten
    wir auch im ganzen Haus , das mein Sohn jetzt bewohnt ... ein Ofen ist stehen
    geblieben , er wird weiter genutzt .
    Ein interessantes Foto und Geschichte !
    Grüße L.L.
  • Markus Novak 22/10/2010 22:39

    danke für's zeigen und lesen lassen!
    ... ich kann das ja soo gut nachvollziehen!!
    Gruß von Markus
  • Inge Striedinger 01/10/2010 0:16

    Die Geschichte erinnert mich an Handke, nur ohne Bezug zur Musik. Seele ... Sprache ... Wörter, die vom Herz kommen, die gut gewählt sind, die einen schönen Rhythmus und Ehrlichkeit als Unterbau haben. Ein bisschen lügen muss man aber. Begeistertes Lügen gehört zur Wahrheit...
    Ich glaube, dort ist genau der richtige Friseur für dich!
    LG Inge
  • Diamonds and Rust 26/09/2010 16:34

    jo - die Mucke passt. Wäre interessant die Drucke von Bob Dylan und Robert Zimmermann zu vergleichen :-)
    Merke - Nicht alle lesen alles aber nichts wird von niemand gelesen.
    (und ich lese gerade den Beitrag von HP, der war schneller aber HP hat ja auch den schnelleren Rechner)
    lg carlos
  • Diamantfeder 26/09/2010 16:17

    Eine Art Lebensgefühl, aber sehr oft ein trauriges Lebensgefühl. Die Drogen machten damals viele kaputt und die Trauer war sehr groß. Bis heute ist diese Zeit Kult und ich denke es wird so bleiben...
    LG Heidi
  • Eva-Maria Nehring 23/09/2010 17:56

    Allein Deine Erinnerung an die Kohleöfen......

    ......wie schnell man sich doch an die angenehmeren Dinger gewöhnt.

    Und der Titel....
    bei Deiner Haarpracht paßt es sicherlich.
    LG Eva
  • F A R N S W O R T H 23/09/2010 8:52

    das scheint genau der richtige laden für haare zu sein !
  • thiel hans willi 22/09/2010 22:34

    willi 2 meint
    jo alles klar
    die spiegelung ist cool
    und das vordach des gebäudes ist stark sieht man nicht alle tage
    g willi II
  • Willi Thiel 22/09/2010 21:41

    kohle bzw brikettöfen - sind mir bekannt
    die wärme war angenehmer und intensiver als wie die heizungsluft heutiger tage .
    die arbeit damit ? ging auch .
    und an den abgasen sind wir auch nicht verreckt - obwohl die ja giftig waren .
    die musik hat uns auch nicht geschadet im gegenteil -
    das foto
    ???
    es rockt und lebt
    hg willi
  • Reimund List 22/09/2010 21:23

    Den Kontrast deines Fotos hat wohl der polierte Granit mit den Reflexen vom Blitz auf dem Gewissen.,-) ...und Jimmi Hendrix sich wohl selber. Ist wohl der Preis des Genies. Schon Mozart wurde nicht alt.
    vg R.
  • † werner weis 22/09/2010 20:46


    Hallo Marina,

    wir meinen das Gleiche - es sieht ja wirklich so aus, als ob ich durch eine Schaufensterscheibe fotografiert hätte - und die wäre dann normal vor!!! der Überdachung anzusiedeln - die Spiegelung ist aber etwas, was dann hinter ihr wäre, was ja gar nicht zu spiegeln geht so - eventuell hat der Blitz ein feedback in die Linse der Camera gemacht - Rückkopplung - ich muss jetzt lachen, weil Hendrix immerzu die feedbacks unter Kontrolle hatte und sie manchmal voll hochgefahren hat - feed-back zwischen Tonabnehmer, Lautsprecher-Membran, wieder auf Tonabnehmer... und das steigerte sich dann zu diesen wahnsinnigen (von ihm aber kontrollierten) Verzerrungen bis zum stehendem Pfeifen ...

    MhG Werner
  • Adrena Lin 22/09/2010 20:16

    Ein wunderbarer Text.....Eine Hommage....!
    Lieben Gruß
    Andrea
  • † Almuth Stender 22/09/2010 19:42

    Originell - wie immer! Mit Vergnügen habe ich den Text gelesen ..... total griffig. Mehr davon! lgAlmuth
  • Marina Luise 22/09/2010 16:28

    Danke für deine Antwort, aber ich glaube wir meinen jeder was anderes! :)

    Ich hab' mich etwas knapp ausgedrückt - also nochmal:

    Ich verstehe nicht, was man da oberhalb des Fensters sieht! Man steht doch draussen? Oder? Solche Spiegelungen kenne ich nur von Schaufenstern! Aber oberhalb des eigentlichen Schaufensters dürfte da nichts spiegeln - das verstehe ich nicht! ;)
    Aber vielleicht stehe ich nur auf der Leitung! :))
  • † werner weis 22/09/2010 15:09


    @Marina:

    wunderte mich auch darüber
    ich hatte mehrere Versuche gemacht, einige mit Blitz, einige ohne, davon einige frontal und andere schräg von der Seite -

    dies hier dürfte mit Blitz schräg von der Seite sein
    (man sieht einen schwachen Blitzsternschweif rechts am Türrahmen) -

    vermutlich hat der Blitz durch den Lochträger des Vordaches dieses Schlag-Biltz-Schatten-Syndrom erschaffen