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Wolfgang Bazer


Premium (World), Wien und Augsburg

Schlafendes Pferd

Temporäre Installation am Reumannplatz in Favoriten, Wiens 10. Bezirk, vom Künstler-Team Heike Mutter und Ulrich Genth

"Die Herstellung der Skulptur verbindet eine klassische Denkmalsprache mit neuester Technik: Ein schlafendes Wiener Pferd wurde mittels Fotogrammetrie digital erfasst, in einem speziellen Verfahren dreidimensional ausgedruckt, im Anschluss bis in kleinste Details naturalistisch nachmodelliert und dann in Bronze gegossen und patiniert. [...]

[Das Künstler-Team stellt die Frage] nach dem heutigen Umgang mit dem in Wien ausgeprägten Denkmalkult des 19. Jahrhunderts, der für die Konstruktion wie für die Repräsentation von Nationalstaatlichkeit im vorletzten Jahrhundert und so für eine kulturelle Identifikation bis in die Gegenwart steht. Zumeist geschah dies mit plastischen Darstellungen von Figuren von weißen, mächtigen und sicherlich für die jeweiligen Verhältnisse sehr wichtigen Männern, die entschlossen und stolz auf Sockeln standen, mit der Hand am Herzen oder mit gezücktem Schwert. Dazu soll das schlafende Pferd einen Kontrapunkt bilden. Es liegt ausgestreckt, friedlich auf der Seite im Tiefschlaf. Ein Pferd muss sich als Fluchttier dazu absolut sicher fühlen. Es ist ein starkes Gegenbild zu den uns bekannten klassischen Prachtstücken von Reiterdenkmälern des Erzherzogs Karl (1860) und Prinz Eugen (1865) am Wiener Heldenplatz, deren Pferde die Virilität und Macht ihrer ruhmreichen Herren verkörpern.

Die Kulturwissenschaftlerin Nora Sternfeld beschreibt die Botschaft wie folgt: „unser schlafendes Pferd will niemanden beeindrucken. Und wir werden nie erfahren, ob es einen Reiter abgeworfen hat oder ob es einfach nie einen hatte. Und wer bewundert das Pferd am Reumannplatz? Das Schöne an dem Monument von Heike Mutter und Ulrich Genth ist, dass ihm das ihm das völlig egal zu sein scheint.“" https://wienerbezirksblatt.at/am-reumannplatz-kann-man-das-schlafende-pferd-besuchen/

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