Schlammling – klein, fein, selten 02
Der fehlende Niederschlag in Südhessen ist für die Natur an anderer Stelle und die Landwirtschaft bestimmt kein Glücksfall. Lang anhaltendes Niedrigwasser am Rhein und seinen Altarmen ist aber ein tägliches Fest für Pflanzenliebhaber und insbesondere die Auenfreunde. Da, wo noch vor Monaten Wasser floss/stand, sind heute Sandbänke und Schlickflächen, die beinahe täglich mehr von vielerlei Pflanzen besiedelt werden. Pflanzen, die an das Leben in den Auen hervorragend angepasst sind und vielleicht schon nächste Woche – nach Wasserstanderhöhung aufgrund von Regenfällen im Oberrheingebiet – fortgespült werden ….
Sehr gefreut hat es mich, auf einer nun schon seit vielen Wochen bestehenden Fläche im Rhein den schon oft auf Fotos anderer bewunderten Schlammling gefunden zu haben.
Ein zartes, unscheinbares, nicht besonders häufiges Pflänzchen, das aber genauso in die Rheinauen gehört, wie Rheinhilde ; + )
„Die Art ist eher selten und nur sehr zerstreut verbreitet – wird allerdings auch leicht übersehen. Schwerpunkte sind große Flusstäler, in Deutschland vor allem die mittlere Elbe sowie der Rhein. Durch Verbauungen von natürlichen Sanduferbänken und durch Flussregulierungen, die eine jahreszeitlich stetigere Wasserführung bedingen, ist diese ohnehin sehr konkurrenzschwache Pflanze in ihrem Bestand zurückgegangen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlammling
Hessisches Ried, 12.11.15.
Nikon D300, Nikkor Micro AF 2.8/60, aus der Hand.
sARTorio anna-dora 14/11/2015 9:35
Hallo Rheinhilde! Dein Text mit dem Foto sind sehr interessant und lehrreich und ich danke dir, dass du dir für die Erklärung so viel Zeit genommen hast. Dank dir kenne ich nun den Schlammling!Herzlich grüsst dich Anna-Dora
Willy Brüchle 13/11/2015 9:21
Stellenweise sind sie schon auf der Roten Liste. MfG, w.b.IngoR 12/11/2015 22:53
Hallo Rheinhilde,du hast die Gunst der Stunde genutzt. Von einem "Schlammling" habe ich noch nie was gehört - beim Bildtitel habe ich zunächst an einen Pilz gedacht ... Sehr passend mit den Muscheln drum herum. Ich habe wieder was dazu gelernt.
Viele Grüße, Ingo