† Bernd Niedziolka


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Schleuse Witzeeze

am Elbe-Lübeck-Kanal
Der Elbe-Lübeck-Kanal ist eine gut 61 km lange Bundeswasserstraße, die die Elbe bei Lauenburg mit der Trave in Lübeck und damit mit der Ostsee verbindet.
Als am 31. Mai 1895 der Grundstein gelegt wird, ist klar, dass das Vorhaben ein gigantisches ist: 3.000 Arbeiter werden in Spitzenzeiten mit der Arbeit am Elbe-Lübeck-Kanal - bis 1936 übrigens noch Elbe-Trave-Kanal genannt - beschäftigt sein. Ein Knochenjob: 105 Millionen Kubikmeter Erde werden bewegt, größtenteils mit Spitzhacke und Schaufel. Knapp fünft Jahre lang wird geschaufelt, begradigt und gesichert, bis der Kanal schließlich geflutet und befahrbar ist - auf einer Länge von 62 Kilometern und mit einer Wassertiefe von 2,50 Metern.
Mit Fanfaren und Böllerschüssen eröffnet Kaiser Wilhelm II. am 16. Juni 1900 den Elbe-Lübeck-Kanal - die modernste Binnenwasserstraße ihrer Zeit, die von den Lübeckern durchaus als Konkurrenz-Projekt zum Kaiser-Wilhelm-Kanal (Nord-Ostsee-Kanal) betrachtet wird.
Doch die Wasserstraße lohnt sich. Der Vorgänger, der etwa 500 Jahre alte Stecknitz-Kanal, hatte den wirtschaftlichen Anforderungen im Zeitalter der Industrialisierung nicht mehr genügt. Der neue Kanal nun verhilft dem Lübecker Hafen und auch Industrie und Gewerbe zum Aufschwung.
Doch der Boom hält nicht an. 1999 werden nur noch 1,1 Millionen Tonnen Güter transportiert. In diesem Jahr befahren 1.600 Frachtschiffe den Kanal - die meisten von ihnen sind nur zu zwei Dritteln beladen. Das Problem ist ganz offensichtlich die Wassertiefe. Die sogenannten Europaschiffe können nicht voll beladen werden. Das macht das Befahren unwirtschaftlich.

Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals auf Eis gelgt
Die Schiffe werden größer - die insgesamt sieben Schleusen damit zu klein. Die Lauenburger Schleuse wird 2005 für knapp 40 Millionen Euro auf 115 Meter verlängert. Hafengesellschaft und Industrie- und Handelskammer fordern einen weiteren Ausbau des Kanals, eine Verlängerung der Schleusen und eine Anhebung der Brücken. 2016 werden schließlich 840 Millionen Euro für den Ausbau reserviert - doch wegen der geringen wirtschaftlichen Auslastung des Kanals wird das Vorhaben im Februar 2020 zunächst auf Halt gesetzt.

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