Schloßturm (3)

Schloßturm (3)

Hoch über der Elbe steht Lauenburg's
Wahrzeichen, der 1477 gebaute Schloßturm.
Im Laufe der Jahrhunderte hat der Turm
mehrmals sein Aussehen verändert, sein heutiges
Gesicht besitzt er seit 1725.
Ursprünglich als Geschützturm gebaut, änderte
sich auch der Verwendungszweck im Laufe der Zeit.
Hinter seinen 2 Meter starken Mauern befinden
sich jetzt Kerkerzellen die auch besichtigt werden
können.

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Eine, wie ich finde, wunderbare Ehrung dieses Bauwerks
stammt von O. K Ö N I G aus dem Jahr 1937.

"UNSER SCHLOSSTURM"

Aus grauen Tagen ragt ein alter Turm
hoch über unsers Städtchens rote Ziegeldächer.
Ein letzter Zeuge stolzer Herrlichkeit,
hat kühn er überdauert Raum und Zeit.
Auf steil gewund'ner Treppe steigen wir hinan
und schauen weit hinaus ins blühend schöne Land.
Zu unsern Füßen rauscht der alte Strom und
trägt auf breitem Rücken mancher Schiffe Last.
Fernab verirren sich die ziehenden Gedanken
und hinter dir versinkt des lauten Lebens Hast.
Es steigen andere Zeiten vor dir auf, als
Menschen diese trutz'ge Wehr erbauten
zum Schutz für Weib und Kind in rauer Kriegeszeit.
Dann ward zum Kerker dieses alte Burgverließ,
es klirrten rost'ge Ketten an den Füßen.
Dir ist, als hörtest du den ruhlos kurzen Schritt
der Schuldbeladenen, die hier ihr Unrecht büßen.
Dann gleitest du die steilen Stufen schnell hinab
und atmest froh die herrrlich freie Luft
nach dieses Kerkers feuchtem Moderduft.
Auf alter Turmuhr blitzt ein Sonnenstrahl.
So geht mit fühllos gleichem Schritt die Zeit
durch Menschennot und Tod, durch Lust und Leid.
Rings um den trotzig finsteren Gesellen
wächst hoffnungsgrün ein dichtes Efeukleid.
Von tausend Kehlen schallt der Vögel heller Chor
und schmetternd Lob- und Danklied draus hervor.
Und Kinder spielen mit unbeschwertem Sinn
und jauchzen mit den Vögeln um die Wette.
So ziehet der Geschlechter lange Kette
im Zeitenwandel an dem Turm vorüber.
Und lächelnd schaut er zu. In mancher bösen Nacht
hat treu er allezeit die kleine Stadt bewacht.