Schmelztiegel
Diesen Topf-Teuerling (Cyathus olla) fand ich in Massen zusammen mit dem Tiegel-Teuerling (Crucibulum laeve) neben meinem Holzschuppen. Sie sehen aus wie aus Blei. Die Eicherchen, die im Topf liegen sind nichts anderes als Sporenpakete, sog Peridiolen, die durch Regentropfen herausgeschleudert werden und an umliegenden Pflanzen festkleben. Hab ich auch fotografiert zeige sie hier aber nicht weil nur dokumentarisch. Warum bleiben die an Pflanzen kleben? Die sollen von Pflanzenfressern gefressen werden und werden dann über die Darmpassage weiterverbreiten. Gut ausgedach von der Evolution, gell?
Belichtungsdaten: Olympus E-1, Sigma 150mm APO Macro, Stativ, F22, 4 sek., entkoppelter Blitz von Hand ausgelöst, indirekt über Reflektorfolie. Mit der Tiefenschärfe bin ich nicht ganz zufrieden. Da wäre DFF die Lösung gewesen. Hab ich mich aber noch nicht mit befaßt. Frage an Andreas Kuntze: Wie schwer oder leicht ist das zu machen?
beste Grüße
Ewald
Frank Moser 11/11/2008 12:41
Natürlich stimmt es, dass die Schärfentiefe nicht überwältigend ist, aber sie ist (für mich zumindest), nur eine Größe, ebenso wichtig sind Bildaufbau, Licht, farben und besonders auch Stimmung - und hier kann ich nichts finden, was "rummosern" rechtfertigen würde.Selbst der enge Ausschnitt ist für mich i. O..
Reduziert hätte ich Details im Randbereich - das Grün oben mehr links, unten die hellen Laub- oder Nadelstreifen (oder was auch immer).
Beeindruckt bin ich wieder vom Bltzeinsatz.
Übrigens: Mit der Schärfentiefe des 250-er Makro von Sigma bin ich auch nicht so zufrieden. Das Tokina 100mm liefert da bessere Ergebnisse (auch bei f/32).
Liebe Grüße
Frank.
Morgain Le Fey 03/11/2008 18:26
Diese Topf-Teuerlinge fehlen mir noch in meiner Teuerlingssammlung. Du hast Sie hier sehr ansprechend, wenn auch etwas eng ins Bild gesetzt.An Schärfentiefe mangelt es hier eigentlich kaum. Allerdings hast Du bei Blende 22 sicher schon einige Detailverluste durch die Beugungsunschärfe. Das ist übrigens einer der Hauptgründe, warum ich fast ausschließlich DFF-Bilder produziere. Bei Blende 5.6 sind die Details einfach besser.
Mit der richtigen Ausrüstung ist es aus technischer Sicht recht einfach, eine DFF-taugliche Aufnahmeserie zu produzieren. Das wichtigste Hilfsmittel ist der Makro-Einstellschlitten. Dadurch kannst Du mit gleichmäßigen Schrittweiten die Kamera an das Motiv heranführen und damit den gesamten gewünschten Schärfentiefebereich "abfahren". Ohne Einstellschlitten musst Du den Fokus-Punkt durch Drehung am Focusring des Objektives verschieben. Das geht zwar auch, erfordert aber wesentlich mehr Fingerspitzengefühl.
Die Montage der Einzelbilder erfolgt fast automatisch durch die Montage-Software. Allerdings sind in der Regel noch einige Nacharbeiten nötig, denn da gibt es immer mal wieder so kleine Problembereiche an den Übergängen zum Hintergrund.
Und wie immer ist alle Theorie grau. Du solltest es einfach mal versuchen.
Gruß Andreas
Shirinee 03/11/2008 14:03
Hallo Ewald!Deine Schmelztiegel sehen ja super aus in einer solchen Vergößerung und der Schärfe!
Klasse Foto hast Du da gemacht!
Die Sorte ist mir noch nicht begegnet, sehr interessant!
LG Gudrun
Gerhard Schuster - lebrac 03/11/2008 9:30
der Vergleich mit dem Blei passt.die Tiefenschärfe finde ich eigentlich ganz ok. vielleicht ragt die vordere Kante des rechten Pilzes ganz leicht aus der Schärfeebene.
mit dem Stacken habe ich mich auch immer noch nicht befasst.
dass die Peridiolen von Tieren gefressen werden ist ein interessantes Detail. erstaunlich, dass die Sporen die Verdauung überstehen.
LG Gerd