Retour à la liste
Schneeleopard, (Uncia uncia)

Schneeleopard, (Uncia uncia)

2 465 3

Pati Weber


Free Account, Therwil - Basel

Schneeleopard, (Uncia uncia)

23.12.08 / Zoo Basel

Schneeleoparden sind über das gesamte Himalajamassiv verbreitet, das 12 Länder und eine Fläche von rund 1.6 Millionen km2 erfasst. Sie sind in einer Höhe zwischen 3’000 und 4’500 Meter, manchmal sogar in über 5’500 Meter Höhe, anzutreffen. Nur im Winter liegen ihre Jagdgebiete nahe der Waldgrenze um die 1’500 Meter. Schneeleoparden waren in ihrem Biotop immer schon sehr selten anzutreffen, und man bekommt sie kaum zu Gesicht. Über ihr Leben im Freiland ist nur wenig bekannt. Das erste Foto eines in Freiheit lebenden Schneeleoparden entstand erst 1972 durch den bekannten Naturforscher George B. Schaller. Ihm gelang es auch einer Spur über mehrere Tage zu folgen, verlor sie aber nach 40 km in einem schneefreien Feld. Der Bestand gilt als sehr bedroht und die Freilandpopulation wird auf rund 2000 Tiere geschätzt.

Schneeleoparden sind Einzelgänger und ihre Reviergrösse wird auf ungefähr 100 km2 geschätzt. Auf Nahrungssuche durchstreifen sie riesige Gebiete und ihre Beutetiere, vor allem Gebirgshuftiere, sind auf den kargen Weideflächen rar und weit verstreut. Der Konkurrenzdruck durch Wölfe und Leoparden, die auch in höhere Regionen gedrängt wurden, erschwert die Nahrungssuche zusätzlich. Da die Menschen mit ihren Haustieren immer höher in die Hochgebirgstäler vordringen, fallen auch häufiger Schafe und Ziegen dem Schneeleoparden zum Opfer. Dieser Umstand verschärft das Feindbild ständig, und schliesslich ist der Schneeleopard das Opfer. Schneeleoparden sind an das Leben im Hochgebirge sehr gut angepasst. Ihre Fellfarbe und Musterung bietet die perfekte Tarnung in Fels und Schnee. Die kurzen Beine und die starke Brustmuskulatur ermöglichen ein gutes Sprungvermögen und das Klettern im unwegsamen Gelände. Die langen, dichten Haare, die am Bauchfell bis zu 12 cm lang werden können, und das wollige Unterfell bieten einen guten Kälteschutz. Der gleichmässig lang behaarte Schwanz ist etwa einen Meter lang, dies entspricht fast 90% der Körperlänge, dient vor allem zum Ausbalancieren der weiten Sprünge, wird aber auch als zusätzlicher Wärmeschutz in Sitz- oder Schlafstellung um Kopf und Körper geschlungen.

Einzig dem Umstand, dass Schneeleoparden ein angeblich unvollständig verknöchertes Zungenbein besitzen, verdanken sie ihre Zuordnung zu den Grosskatzen. Aber Schneeleoparden brüllen nicht wie ihre Verwandten, die Grosskatzen, sondern sie schnurren wie Kleinkatzen. Für die schnelle Erwärmung der kalten Atemluft weisen die Öffnungen der Nasenhöhle in den Nasenrachenraum einen grossen Querschnitt auf. Eine weitere Besonderheit findet man an ihren Pfoten. Schneeleoparden besitzen behaarte Sohlen, die vor allem in verschneiten Gebieten Schutz gegen Fussverletzungen und Kälte bieten. Ihr begehrtes Fell macht das Überleben noch schwieriger. Obwohl der Handel damit verboten ist, werden in China, Taiwan, Katmandu und der Mongolei immer noch Pelzmäntel angeboten. Eine grosse Nachfrage besteht auch bei den Knochen, die als Ersatz zum Tigerknochen, für chinesische Heilmittel verwendet werden.

Das weiträumige Verbreitungsgebiet über 12 Länder erschwert ein einheitliches Projekt zum Schutz der Schneeleoparden. Zurzeit existieren ungefähr 100 geschützte Areale, die jeweils weniger als 500 km2 Fläche einschliessen. Davon bestätigen nur 47 Schutzgebiete die Anwesenheit von Schneeleoparden, und dies entspricht etwa 12% seines Verbreitungsgebietes. In Menschenobhut waren Schneeleoparden früher Problemkinder, da sich die grosse Zahl der Wildfänge nicht an die Gefangenschaft gewöhnen konnte oder durch Krankheiten nur eine kurze Lebensdauer erreichten. Nachdem man die Haltungsprobleme in Zoologischen Gärten gelöst hatte, verzeichnete man gute Zuchterfolge. Seit 1976 führt der Zoo Helsinki das Internationale Zuchtbuch und heute besteht die Zoopopulation aus 98% zoogeborener Tiere. Auch der Zoo Basel trägt mit seinen regelmässigen Zuchterfolgen viel zur Erhaltung dieser Art bei.

Commentaire 3