Schöner fremder Mann

Schöner fremder Mann

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Die Morgennebel lösen sich langsam auf und von Zettels überaus „feinen Gesang“ erwacht Titania mit den Worten:

„Weckt mich von meinem Blumenbett ein Engel?“

Und richtig, sie ist durch den von Oberon, ihr in die Augen gesprühten Liebessaft des Zauberblümchens „Lieb’ im Müßiggang“, sofort verliebt in den, durch Puck als Esel verzauberten Zettel.
Um so etwas geschehen zu lassen bedarf es Liebessaft in Mengen.
Und Oberon der eifersüchtige und von Titania verstoßene Ehemann und König der Elfen, war nicht geizig.
Titania baggert sofort Zettel an.
Sie bewundert seine „Schönheit“ und seinen „Gesang“, denn Verliebtheit macht ja bekanntlich blind und taub und sagt ihn direkt auf den Kopf zu:

„Ich bitte dich, du holder Sterblicher, sing noch einmal!
Mein Ohr ist ganz verliebt in deine Melodie; auch ist mein Auge betört von deiner lieblichen Gestalt. Gewaltig treibt mich deine schöne Tugend, beim ersten Blick dir zu gestehn, ja zu schwören:
Daß ich dich liebe.“

Zettel ist sichtlich überrascht und verwundert und er entgegnet Titania:

„Mich dünkt, Madame, Sie könnten dazu nicht viel Ursache haben.
Und doch, um die Wahrheit zu sagen, halten Vernunft und Liebe heutzutage nicht viel Gemeinschaft.“


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