Schopftintling
Kugelsichere Westen sind angebracht, sie schießen wieder, in Wald und Flur aus dem Boden. Gestern Morgen sah ich dieses herrliche, junge Exemplar von einem sehr wohlschmeckenden Pilz(nur der Hut).
Der Schopftintling (Coprinus comatus), auch Spargelpilz, Porzellantintling oder Tintenpilz genannt, ist eine Pilz-Art aus der Familie der Tintlingsartigen (Coprinaceae). Der Schopftintling ist häufig, in Europa heimisch und jung ein ausgezeichneter, wenngleich nicht sehr haltbarer Speisepilz, alte Exemplare zerfließen in einer tintigen Flüssigkeit. Er kann selbst angebaut werden, indem man geimpftes Myzel bezieht.
Verwechslungsgefahr besteht unter Umständen mit dem ebenfalls genießbaren Faltentintling (Coprinus atramentarius), der allerdings in Verbindung mit Alkohol zu Vergiftungserscheinungen führt.
I Merkmale [Bearbeiten]Der Hut ist 5 bis 10 Zentimeter hoch und 3 bis 6 Zentimeter breit. Bei jungen Exemplaren ist der Hut eiförmig, mit zunehmendem Alter öffnet er sich und wird allmählich glockenförmig. Die anfangs fast reinweisse, nur am Rand schwach beige bis rosa und an der Spitze rötlich bis bräunliche Huthaut der Außenseite reißt mit dem Wachstum zu Schuppen auf. Das Fruchtfleisch ist weiß und dünn. Die Lamellen sind anfangs aufgrund der Hutform nicht sichtbar, jung weiß, später rosafarben. Die Sporen sind elliptisch, 10 bis 15 x 7 bis 8 Mikrometer, undurchsichtig, schwarz und haben eine Keimspalte. Der knollige, geschuppte, längsfaserige Stiel ist weiß, hat einen Durchmesser von 1 bis 2 Zentimeter und trägt einen schmalen, häutigen und unverwachsenen Ring.
Im Alter löst sich der Schopftintling in eine tintenartige Flüssigkeit auf. Diese Eigenart ist eine Methode, Sporen zu verbreiten. Diese tropfen mit der Flüssigkeit ab, werden also nicht, wie meist üblich, als Staub verblasen.
Vorkommen [Bearbeiten]Als Saprophyt wächst er ab April bis tief in den November hinein häufig an Wegrändern und auf Wiesen, wobei sein Haupterscheinen in Mitteleuropa im September zu beobachten ist. Er ist in der gesamten nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. Im Lebensraum Stadt ist er einer der charakteristischsten Pilze, der oft in großen Gruppen auf gedüngten Rasenflächen mitten in Wohnsiedlungen wächst.
Sonstiges [Bearbeiten]Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen ist der Schopftintling nematophag, kann also Nematoden fangen und verdauen. Er bildet Fangorgane aus, kleine kugelige Strukturen mit dornigen Auswüchsen, mit deren Hilfe er ein Toxin ausscheidet, welches Nematoden unbeweglich macht. Die Nematoden werden schließlich vom Myzel des Schopftintlings besiedelt und innerhalb weniger Tage verdaut. [1]
http://de.wikipedia.org/wiki/Schopftintling
Heidi Reiter 13/10/2008 23:04
Von denen habe ich mir mal eine ganze Pfanne voll zubereitet... sie wurden dermaßen blitzeblau, daß ich nicht anders konnte als sie wegzukippen (Pilzbanause...)herbstliche Grüße
Heidi
Astrid Buschmann 11/10/2008 0:16
Hey Rainer, da hast Du Dich aber richtig reingestürzt. Ist ja super.Hast Du Dir schon mal eine Mahlzeit mit denen gemacht?
wenn du die jungen nimmst (und eben nur die), und dämpfst sie in der Pfanne und machst ein Ein darüber, würzen mit bissle salz, Pfeffer und Petersilie o.ä. schmeckt das ganz lecker.
LG Astrid
Brigitte Specht 07/10/2008 18:57
...wenn ich die Dinger auf einmal aus dem Boden sprießen sehe, denke ich immer an Spargelstangen....::)L.G.Brigitte
Daniela Boehm 07/10/2008 0:14
Super ..so einen habe ich noch nie gesehen ;) LG Daniela† Ushie Farkas 06/10/2008 21:21
Von Weitem könnte es auch was ganz anderes sein( grins!!) Ein Foto vom Allerfeinsten,Rainer! Und Dein Text ist hochinteressant! Gruß Ushie
F A R N S W O R T H 06/10/2008 18:47
Wie Eis am Stiel aber Deine ausführliche Erklärung beweist das Gegenteil.lg, mario
Homa 06/10/2008 15:12
Wow Rainer, was hast Du dir wieder für Mühe gegeben mit dieser ausführliche Beschreibung. Zunächst nur ein weißer Pilz, findet er jetzt durch deine schöne Ablichtung und dem Kommentar, Liebhaber die ihn zum essen gern haben. LG Homa