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Ortwin Khan


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Schrödingers Bär :(

Vom Kadaver eines Minkwales kann sich ein Eisbär über sehr lange Zeit ernähren. Mit dieser Futterquelle besteht theoretisch die Chance über den Sommer zu kommen, bevor das Eis hoffentlich das Land von Svalbard wieder erreicht. In diesem Sommer ist die Packeisgrenze aber so weit im Norden, dass klimatisch nichts mehr verlässlich ist.
Was diesen speziellen Bären angeht ist traurigerweise das Nahrungsangebot nicht der entscheidende Faktor geblieben. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Bär, der vor wenigen Wochen einen Guide der MS-Bremen schwer verletzte und der erschossen wurde. Nicht nur aus Sicht des Bären ein Horrorerlebnis. Auch die "Eisbärenwächter" die vor Anlandungen akribisch die Landschaft nach Bärenspuren absuchen sind hier in einer furchtbaren Situation. Es handelt sich durchweg um Menschen, die sich dem Schutz der Arktis und der tollen Tiere verschrieben haben. Ein solch tolles Tier zu töten hinterlässt nicht nur emotionale Spuren. Juristisch wird (glücklicherweise) eine Ermittlung wie bei einem Tötungsdelikt an Menschen in Gang gesetzt..... Eine ganz miese Situation für alle.
Wir hatten das große Glück, den Bären (der an dieser Stelle eigentlich nicht hätte sein sollen) aus weiter Entfernung schon zu sehen und damit konnte der Landgang gestrichen werden. Statt dessen fuhr man langsam und mit respektvoller Distanz mit den Schlauchbooten in die Nähe. Die Frage, welche Schäden alleine die Anwesenheit des Menschen in solchen Regionen zur Folge hat, bleibt offen. Hier gilt so ein bisschen wie bei Schrödingers Katze, dass alleine schon durch die Beobachtung die Dinge sich ändern......
Svalbard 2018

Commentaire 28

  • Lucia H 01/10/2018 22:48

    Hochinteressant was du uns da mitgeteilt hast ja und das foto - super. Leider werden gewisse arten von tieren immer weniger ich denke hier komischerweise an elefanten die man jagt und tötet. Ich kann das echt nicht verstehen. Lg sendet lucia
  • Karina M. 25/08/2018 22:32

    Vielen Dank für die Hintergrundinformationen
    LG Karina
  • Naturphotographie - Heike Lorbeer 21/08/2018 21:24

    Eine großartige Wildlifeaufahme! Der Bär in seiner natürlichen Umgebung ist ein Highlight. Sehr interessant auch deine Erläuterungen zum Bild.
    LG Heike
  • Hotzenwäldler 21/08/2018 11:06

    Deine Anmerkungen unter dem Bild ist sehr Einfühlsam, Respekt dafür.
    Sonst ist den "Beobachtern" ihr Handeln eher unbewusst.
    Respekt vor der Natur, das verstehe ich aus dem Bild und deinem Text.
    Georg
  • HaagB 19/08/2018 21:40

    Danke für deine Gedanken!

    Die haben es schon schwer genug, zu überleben -
    er hätte es wohl noch eine Weile geschafft.
    LG Bärbel
  • RH - die Knipserin 19/08/2018 21:26

    Ich verzichte seit über einem Jahrzehnt auf Fernreisen bzw. Flugreisen (Schiffsreisen kommn ja gar nicht infrage) - Gott-sei-Dank leide ich nicht unter Fernweh. Möglicherweise aber auch deshalb, weil ich von Berichten und Aufnahmen großartiger Fotografen, Kamerateams und Berichterstatter profitiere, die diese Reisen stellvertretend für alle, die nicht reisen können oder nicht reisen wollen/möchten, unternehmen.

    Insofern trage ich auch auf diese Art und Weise dazu bei (hoffentlich), dass unsere Natur und Tierwelt und die letzten Areale, in der noch Menschen weitab jeglicher 'Zivilisation' leben geschützt bleiben. 

    Danke für Deine überaus interessanten Beiträge, lieber Ortwin, von Deiner unglaublichen Fotografie mal abgesehen ;-) LGRenate
  • Reinhard Arndt 19/08/2018 18:05

    Eine Szene, die nachdenklich stimmt. In meinem Bekanntenkreis hat die Nachricht von dem erschossenen Eisbären eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Einerseits muss man sich schon fragen, ob Touristen tatsächlich auch noch die entlegendsten Flecken der Erde besuchen müssen und damit natürlich zwangsläufig in die Ruhe und die natürlichen Kreisläufe der Natur eingreifen (zumindest aber ein nicht zu unterschätzender Störfaktor sind). Andererseit gilt aber auch die These, dass man nur zu schützen bereit ist, was man kennt und liebt. Ein Kompromiss wäre vielleicht eine Form von sanftem Tourismus, der wenig belastend für die Umwelt ist und ja auch schon von einigen spezialisierten Reiseveranstaltern angeboten wird. Zum Schnäppchenpreis wird man solche Reisen allerdings nicht machen können. "Geiz ist geil" hat hier keinen Platz.
    Viele Grüße Reinhard
  • Rainer Switala 18/08/2018 22:23

    deine info hat mich sehr nachdenklich gemacht
    ein wildlive der besonderen art
    gruß rainer
  • dorographie 18/08/2018 20:06

    ihn so zu erwischen muss schon ein Highlight sein...Herrlich!
    Liebe Grüsse, Doro
  • Hans J. Mast 18/08/2018 12:00

    Eine traurige Geschichte. Die Anwesenheit des Menschen mag auf einzelne Tiere einen Einfluss habe. Aber die viel größere Gefahr durch den globalen Klimawandel bedroht die ganze Art. Vielleicht können solche Geschichten und Bilder ja auch ein Umdenken bewirken. Der Vergleich mit Schrödingers Katze gefällt mir gut.
    Jedenfalls eine sehr gute Aufnahme.
    LG Hans
  • Tobila... Toni Bischof Ladir 18/08/2018 11:42

    Ich kann an solchen Orten sehr gut auf einen Landgang verzichten...
    anstelle von Zodiac-Fahrten. Das scheint mir die glücklichere Lösung für Mensch und Tier zu sein... ich werde das in Zukunft so handhaben... :-)
  • Südgrat 17/08/2018 23:56

    tolle Aufnahme mit traurigen Hintergrund. Ich habe die Besatzung der MS Bremen in Bezug auf Umweltschutz und Sicherheit als sehr seriös erlebt. Tierschutz und Umwelt stand immer im Vordergrund. Jeder der solche Reisen macht kommt als Stimme oder Advokat dieser zurück. LG Manfred
  • Kraichgau-Natur-Photo 17/08/2018 22:42

    ....  ein Bild von Bild mit nem sehr traurigen Hintergrund! Und hier stellt sich doch auch die Frage wie weit wir Menschen noch in solche Gebiete vordringen sollen; unser aller Tun und Handeln hat doch diesem empfindlichen Lebensraum aufgrund der Klimaerwärmung mehr als zugesetzt!
    Lg alex und ira
  • polycera 17/08/2018 22:14

    Das Bild ist klasse, gerade die Schärfeverteilung kommt gut. Der Blick des Eisbären macht einen sehr traurigen Eindruck. Er hätte bestimmt lieber eine frische Robbe erbeutet.
    Die Berichte über den erschossenen Eisbären waren überall zu lesen. Die Scouts müssen wohl sehr überraschrt worden sein, wenn er sogar einen Wächter attackieren konnte. Betäubung hätte mit Sicherheit zu lange gedauert, die gefährliche Situation zu beenden. Sehr traurig für einen solchen Fehler der Crew ein solch schönes Tier töten zu müssen.
    Gruß
    Detlev
  • aposab1958 17/08/2018 21:59

    eine sehr gute Aufnahme aber mit traurigem Hintergrund... die Eisbären haben es massiv schwer... ich denke, daß beobachtungen möglich sein sollten, nur eben aus sicherer Entfernung-- vom Schiff aus... und ohne Beobachtung würde man dem Lebensraum der Bären noch weniger Aufmerksamkeit zollen... doch gerade die ist notwendig!!
    lg aposab

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