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Klaus-Peter Beck


Premium (World), Bergheim

Schützen

Der Schützen ist der zentrale Teil einer Schützenwebmaschine. Er enthält den langen Schussfaden. Der Schützen wird von der Mechanik der Webmaschine durch das Fach geschossen. Wenn der Schützen das Fach verlässt, wird der Schuss "angeschlagen" und das Fach neu gebildet, danach wird der Schützen in die entgegengesetzte Richtung zurückgeschossen. So entsteht das Gewebe.

Bei einem Handwebstuhl spricht man von einem Weberschiffchen. Es hat seinen Namen von der Ähnlichkeit mit einem kleinen, flachen Schiff, in dessen Innerem die Spule für den Schussfaden befestigt ist. Andererseits erleichtert die äußere Form des Schiffchens das Gleiten durch das Webfach zwischen den Kettfäden. Dies ist auch der Unterschied zwischen dem Weberschiffchen und dem Schützen: Während das Schiffchen gut in der Hand liegen soll und geringe Kräfte erfährt, ist der Schützen stabiler gebaut und an den Enden verstärkt, da er mit großer Kraft von einer Schussvorrichtung bewegt wird.

1733 erfand John Kay den so genannten Schnellschützen („fliegendes Weberschiffchen“), was die Geschwindigkeit des Webens verdoppelte. Das Schiffchen musste nun zum Schuss durch die Schnellvorrichtung nicht mehr in die Hand genommen werden und hieß fortan Schützen. Jedoch wurde das Garn des Schussfadens bis weit ins 18. Jahrhundert manuell gesponnen (jedem Weber mussten 4-10 Spinnerinnen zuliefern). Mit der Entwicklung der englischen Spinnmaschine 1764 konnte allmählich feineres Garn erzeugt werden, womit auch die Weberschiffchen kleiner und die produzierten Gewebe feiner werden konnten.

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