Seelenwanderung

Seelenwanderung

Enya - We are free now
http://www.youtube.com/watch?v=HkH00GeDeo8



Seelenwanderung

Der Ozean.
Alles eins und unermesslich. Alles hängt irgendwie zusammen.
Ein Teil des Wassers sucht sich den Weg zu den Wolken
und es beginnt ein ungewisser Weg nach irgendwohin.
Loslösung vom Ganzen.
Der Wind entscheidet, wo es hingeht und irgendwann ist der Moment gekommen, an dem es regnet.
Vieles ergießt sich wieder in den Ozean.
Kaum losgelöst, schon wieder da.
Vieles erreicht das Land ganz nah am großen Meer,
um nur kurz Anderes zu erleben.
Vieles aber geht den großen Weg.
Irgendwo der große Regenguss. Sammeln, werden, hervortreten.
Als Quelle.
Frisch, rein, ein kleines Rinnsal. Beginn einer irdenen Reise.
Aus der Quelle wird rasch das springende Bächlein der Kindheit.
Spielerisch an Steinen und Holz vorbeifließend.
Neugierig auf alles, was Neu ist.
Dann kommt die Jugend als reißender Bach. Übermut, Abenteuerlust.
Der Weg, steil, fast ungebremst.
So geht es weiter und weiter. Der Bach wird groß, der Weg wird eben.
Es folgt die Zeit des Flusses.
Er ist lang. Er fließt dahin und sammelt – Erfahrungen, Eindrücke.
Manche sind schön, manche lassen ihn eintrüben.
Er wird größer und größer. Langsamer, gelassener, oft auch träger.
So fließt er dahin und wird immer ruhiger.
Nur wenn die Heißsporne von hinten drücken, schwillt er manchmal etwas an.
Ganz zum Schluss scheint er zu stehen. Der letzte Schritt fällt schwer.
Ein Zurück gibt es nicht mehr.
War alles gut? Ist alles gut? Wird alles gut?
Zeit zum Reflektieren. Und dann …
…dann ist er da.
Dort, wo alles seinen Ursprung nahm.
Im riesigen Ozean der Unermesslichkeit.
Am Ende ist aller Anfang und am Anfang beginnt das Ende.
Zeitlos.

*

(© H.Sch.)