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Marguerite L.


Premium (World), Zürichsee

Shekavati

Haveli in Fatehpur im Shekavati.

Vor mehr als 500 Jahren war das Shekavati eines der reichsten Teile Rajasthans,
führten doch große Karawanenstraßen hier durch und verbanden Indien mit den Ländern der übrigen Welt.
Im Zuge der veränderten Wirtschaftslage (die neuen Metropolen Delhi, Mumbai und Kalkutta liefen dem Shekavati den Rang ab)
versank das Gebiet in einen Dornröschenschlaf.
Die Kaufmannsfamilien wanderten in die neuen Industrieorte ab und die Wohnhäuser verfielen langsam.

Zu der damaligen Zeit waren die Handelstreibenden wohlhabend. So entstand auch ihr Wunsch nach repräsentativem Wohnraum.
Es gab aber ein ungeschriebenes Gesetz, wonach die Häuser der Bürger nicht prunkvoller sein durften als die der Maharajafamilien.
Das brachte die Kaufleute wiederum auf die Idee, nicht mit Intarsien aus Edelsteinen und Marmor die Fassaden ihrer Häuser zu schmücken,
sondern mit feinen Pinselstrichen. Kunstmaler aus aller Herren Länder verschönerten nun die Häuser.
So kam es, dass nicht nur indische Motive die Wände zierten, sondern auch Hinweise auf ferne Länder.

Der Verfall der bunten Bilder ist leider überall sichtbar.

Verfall
Verfall
Marguerite L.

Doch einige kleine, aber hoffnungsvolle, Projekte sorgen für den Erhalt der Kunstwerke.
So hat z.B. die Kaufmannsfamilie Poddar ihr Haus einer Schule überschrieben,
die jungen, begabten Menschen die Kunstfertigkeit der Malerei lehrt.
Die Schüler wohnen in dem Haveli, restaurieren es und erhalten so beispielhafte Bauwerke.

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