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Henry Fuchs


Free Account, Berlin

Sister Act..

... auf den Weg zur alten Königsstadt, bzw. das was von ihr noch übrig ist.
Der Weg nach Inwa führt einen unweigerlich (so wie so vieles in der Nähe von Mandalay, am Inle Lake und in Bagan unweigerlich ist...) an einen am Irrawaddy gelegenen Bootssteg wo eine Fähre darauf wartet Besucher, vornehmlich ausländische Touristen, ans andere Ufer zu setzen um dort mit einer Pferdekutsche die Gegend des historischen Inwa (Ava) zu erkunden. Da die Einheimischen natürlich in die Finessen der bumesischen Tourismusindustrie eingeweiht sind und diese auch zu leidlich zu nutzen wissen erwartet dem Besucher am Bootsanlegesteg eine Art Belagerungszustand. Kaum aus der Rikscha gesprungen kamen aus allen Ecken und Enden laut schreiende Kinder die so Sätze formten wie "You buy you rich, you buy you friend!" was wie eine Aufforderung (bzw. einer Selbstverständlichkeit) klang. Wie es meine Art in solchen Momenten nun einmal ist setzte ich mich erstmal in eine Kneipe, bestellte ein Cola und eine Suppe und rauchte entspannt meine Zigarette, den Kindern klar machend das ich a) kein Interesse an 5 Hüten, 3 Ketten und 8 Jadesteinen habe und b) auch kein Geld. So saßen wir nun, leicht amüsiert dem Schauspiel zuschauend, welches sich kurze Zeit später wiederholte als eine ganze Busladung Schweizer Touristen in die Armee der Souvenirdealer ausgekippt wurde. Langsam gelang es mir mich mit den beiden Anführerinnen zu unterhalten, welche zu meinen Erstaunen ein recht gutes Englisch sprachen. Beide waren 15 Jahre alt, gingen natürlich nicht zur Schule und arbeiteten abwechselnd als Souvenirhändler oder in der Kneipe. Um sich von dem Rest der Souvenirdealer abzuheben bemalten sie ihre Backen mit Thanaka in Form von Blättern was ja zugegebenermaßen niedlich aussieht und eine Spur von Originalität besitzt. Die Jade war natürlich nicht echt, (everything plastique but they buy, leich grinsend) die Ketten gehen schnell kaputt (maybe one day or something...) und die Hüte gefielen ihnen persönlich noch weniger als mir. (The tourist love it, mostly germans and italians..) Als ich aber trotz des Gesprächs nix kaufen wollte, schwand leider das Interesse an einem Gespräch, die Kundschaft wurde nun im 10 Minutentakt abgeladen. So schaffte ich es gerade noch ein schüchternes Porträit zu schießen bevor auch unser Weg uns zur Fähre und der "unvermeidlichen" Pferderikscha führte, nach Inwa der alten Königsstadt und neuem Touristenhochburg...
Inwa, Mandalay, Myanmar 2007

Vater und Sohn...
Vater und Sohn...
Henry Fuchs


Im Hafen von Mandalay...
Im Hafen von Mandalay...
Henry Fuchs

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