Sogar der Himmel weint ...

Sogar der Himmel weint ...

…. an diesem Tag, diesem 17. Juli.

Es ist heute genau ein Jahr her, als meine Partnerin Manuela plötzlich und unerwartet verstarb.
Ein Tag der sich mir unauslöschlich eingebrannt hat. Vor einem Jahr stand ich am Bett einer Intensivstation in Göttingen und musste Abschied nehmen – für immer.
Ich seh Dich vor mir – beatmet, im Koma liegend. Die Hände Warm, das klicken des Beatmungsgerätes, ich seh Dein Gesicht, ich seh die Schläuche ....
Ich höre noch heute wie durch einen Nebel hinduch den Arzt: Sie wird es nicht schaffen….
Ich weis nicht ob Du mich da noch hören konntest. Ob Du den letzten Kuss noch spüren konntest.

Was bleibt sind unzählige schöne Erinnerungen, gemeinsame Gedanken, Gespräche, Spaziergänge. Heute an diesem Tag, Manuela, bleibt dafür kein Raum. Der Schmerz überrollt die Erinnerung.
Wo immer Du jetzt bist, ich liebe Dich, Du fehlst mir so sehr….

In Erinnerung an den Ort an dem wir so oft waren, ging ich wieder mal in den Park, der Dir soviel bedeutet hatte.
Ein Park in dem schon Clara Wieck mit ihrem späteren Mann, Robert Schumann spazieren ging.

Ich war lange nicht mehr da. Zuviele Erinnerungen und ein wenig Hemmung dem gewachsen zu sein.
Vor einer Woche war ich versucht mit einem meiner Models dort Bilder zu machen. Elegant sollte es werden. Ich hab in letzter Minute umdisponiert – aus genau jenen Gründen.

Wie sollte ich ihr erklären, dass mich diese Perspektive an einen Moment erinnert, als Du den Park zum ersten Male betreten hast? Dass mich die Rührung überrennt, wenn ich mich an Deinen Ausdruck erinnere, als Du die kleine Insel sahst, mit dem kleinen verwitterten Venustempel.
Du wolltest immer diese Figur aus der Nähe sehen. Dies haben wir leider nicht geschafft. Nie war der See stark genug zugefroren. Im letzten Winter, ja da hätte es gereicht. Ich wäre so gern mit Dir dahin gelaufen, aber allein habe ich es nicht geschafft.
So bleibt nur das Bild, das ich gestern im letzten Licht des Tages machte ...

Dieser Park ist für mich fremd geworden – es fehlt etwas.
Jemand, der wie Du sich derart begeistern kann. Jemand mit dem man solche Dinge teilen kann und nicht “weglachen” muss.

In tiefer Trauer, Sven