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SOHNES FRIKADELLE 2009 an der Alsterperle

SOHNES FRIKADELLE 2009 an der Alsterperle

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SOHNES FRIKADELLE 2009 an der Alsterperle

VATERS FRIKADELLE 1957 auf der Reeperbahn
VATERS FRIKADELLE 1957 auf der Reeperbahn
† werner weis


Vorgeschichte:

BUNTES IN SCHWARZ-WEIß 1957

Eines Tages, entweder als ich zwischen 4 und 8 Jahren war, da ging mein Vater mit mir immer zum "Stempeln" ins Arbeitsamt am Hauptbahnhof, oder als ich 6 bis 11 Jahre alt war, da ging mein Vater mit mir über die Reeperbahn. In den Erinnerung vermischt sich manches, aber alles dies ist geschehen, als ich klein war.
Ich weiß die Reihenfolge nicht mehr genau, ob wir nach dem Arbeitsamt ins AKI gingen und dann auf die Reeperbahn oder ob nach dem Arbeitsamt gleich dorthin.
Das AKI: ein "Aktualitäten-Kino" in den Jahren 1945 bis 1958...? :
Im AKI-Kino lief immer eine Stunde Kino immer wieder von vorne an, 24 Stunden durch - zunächst Nachrichten und Wochenschau, dann Natur und Wetter, dann ein kleiner Spielfilm... u.ä.
An jenem Tag lief unter Natur immer ein Eisbären-Film, wo mich faszinierte, und ich sah mindestens drei Durchgänge, wo mich faszinierte, dass beim Eintauchen der Eisbären ins Wasser ihre Felle so wundersame Färbungen annahmen - ja in diesem Schwarz-Weiß!!!-Film meinte ich himbeersoßenrote Töne sehen zu köne. Dies erinnerte mich an den selbstgekochten Griesbrei, den meine Mutter mir morgens gegeben hatte, mit roter Fruchtsoße, die Eisbären tauchten hier genauso ins Wasser, wie der Grießbrei in die rote Soße. Ich wollte es immer wieder sehen.
Dann gingen wir über die Reeperbahn, Vater und Sohn. Es sollte vielleicht auch etwas Aufklärung werden. Ich schaute viele Aushänge an mit den üblichen Bildern damals.
Am Ende, ich glaube es war Ecke Reeperbahn/Große Freiheit, stellte sich mein Vater mit mir an eine Imbisstheke, die open air war, und bestellte 2 große Riesenfrikadellen, die der Betreiber noch selbst mit seinen Händen geformt hatte. Mein Vater sagte dazu einen Satz, den ich nie loswerde: "Hier hat der Bäcker gewonnen." (mein Vater war Bäcker) und meinte damit die großzügere Beimischung von alten Brötchen in den Frikadellenteig. Die Frikadelle war riesig, weich und saftig und würzig -. und nie wieder hat mir eine Frikadelle so gut geschmeckt. Ich hielt die große Frikadelle in meinen kleinen Händen und es war egal, ob ich kleckerte.
Letzte Woche spazierte ich wieder über den Kiez und bemerkte nahe der o.g. Stelle wieder einen Deutschen Imbiss unter den ganzen Döner-Buden, Pizza-Auslagen und Gyros-Klappen.
Da lag ein großer Haufen Frikadellen in Griffnähe.
Ich orderte eine auf dem Pappteller und ließ die Erinnerungen zu.

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