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Sonderfälle Bahnromantik VI

Sonderfälle Bahnromantik VI

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Laufmann-ml194


Premium (World), aus Unentschiedenheit

Sonderfälle Bahnromantik VI

Grenzfälle der Bahnromantik V
Grenzfälle der Bahnromantik V
Laufmann-ml194

"Anti Bahnromantik", die ungeplante Spontanserie ist ziemlich gut angekommen, so dass jetzt überleite zur neuen Serie.

Vor dem Start dieser Veröffentlichung hab ich unter Google Bildersuche gegoogelt, was der "Volksmund" überhaupt mit Bahnromantik verbindet.
Das Suchergebnis
http://www.google.de/search?num=10&hl=de&site=imghp&tbm=isch&source=hp&biw=1143&bih=685&q=bahnromantik&oq=Bahnrom&gs_l=img.3.0.0i24l4j0i10i24.1488.2886.0.6924.7.7.0.0.0.0.145.872.1j6.7.0...0.0...1ac.1.Yh8YfIFErww
hat mich bestätigt und gleichzeitig erstaunt.

Wie erwartet findet sich unter klassischer Bahnromantik, dass fast kitschige Bild schweizer Bergbahnen (Stereotyp überhaupt), ebenso wie die Disney-Musuemsbahnen (Sorry dafür).
Weniger verbreitet sind Fotos mit dem Endstimmungs-Blues leerer Gleise.
Erstaunt hat mich, dass mindestens drei meiner letzten Bilder, darunter zwei aus der Serie Anti-Romantik sowie der VT 642 im Elstertal beim Suchergebnis dabei sind.
Ich weiss nicht, ob ich damit zufrieden sein kann, wenn gerade die Anti-Romantik-Bilder als Google-Suchergebnis unter Bahnromantik gelistet werden.

Wie auch immer mit dieser Serie will ich Sonderfälle aufzeigen.
Sonderfälle mit Elementen an und um der Bahn, die man nach klassischer Bahnfuzzi-Lehre früher so nicht umgesetzt hätte.
Sonderfälle also, die zu allen Zeiten, den einen oder anderen Anhänger z.B. der Dampftraktion, der Altbauelloks oder oder mit dem Verschwinden oder mit dem Einholen der harten modernen Wirklichkeit, die in immer in Kontrast dazu stand und steht, verstört haben.
Obwohl, der bereits mehrmals von mir angeführte Ludwig Rotthoewe, hier bereits seit Ende der 1950er eine Ausnahme bildete und diese Alternativen aufzeigte.

Beginnen wir am 08.12.2012 in Augsburg-Oberhausen.
Man kann in diesem Bahnhof auf die klassische Weise Züge aus Richtung Ulm und Treuchtlingen mit dem markanten Gasometer umsetzen. Das bietet aber wenig Variationsmöglichkeiten und man bekommt das schnell über.
So habe ich links der Strecke geschaut, was hier an Bildgestaltung möglich ist.

Die verwitterten Pfosten eines Tores habe ich mir selbst noch vor wenigen Jahren selbst als Anti-Motiv vorgestellen können.
Aber bei dem Trocken-Planspiel ohne Zug erschien dieses Motiv interessant.
Aufgrund der Gleisbelegung - die dem Bahnhofsgebäude nahen Gleise führen den IC- und ICE-Verkehr, Gleis 2 und 3 den Güterverkehr Richtung Treuchtlingen, Gleis 4 den Güterverkehr Richtung Augsburg sowie die restlichen Gleise den Regionalverkehr nach Augsburg - war mir klar, dass dies nur mit den ungeliebten "Möpsen" 440er gehen wird.
Somit ist die Wahl ein Sonderfall der Bahnromantik gewesen. Für mich war diese Motiv ansprechend. Jahre vorher noch sind diese Bodenpfähle als Bildelement undenkbar gewesen, jetzt sind alt und verwittert.

Umsetzen konnte ich meine Vorstellungen dann um 08:50 Uhr mit RB57017 von Donauwörth nach Augsburg, welcher aus 440030-5 / 440530-4 + 440035-4 / 440535-3 bestand.
Das war gerade zur rechten Zeit, denn an diesem Tag war es unangenehm kalt.

Erwähnen möchte ich noch, dass im Bahnhof Oberhausen ein Buch- und Zeitschriften-Geschäft besteht, welches eine ausgesuchte Comic- oder besser gesagt Graphic-Novell-Ecke aufweist. Passend zum Thema der Exkursion konnte ich einen Comic mit dem Titel "Atlantic 12" in meine Sammlung überführen (hier geht es um eine surreale Welt, bei der die Eisenbahnen und nicht bloss die legendäre SNCB 12 verschwinden und monströse Seilbahnen das Regiment übernehmen - m.E. eine Parabel auf die entmenschte Globalisierung).

Mehr zu Atlantic 12 http://www.comicgate.de/Artikel/atlantic-12-vom-comic-zur-virtuellen-3d-welt.html
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Commentaire 9

  • KBS 705 (3) 30/12/2012 16:33

    Die Idee finde ich gut. Ob ich das aber so umgesetzt hätte, ist mehr als fragwürdig... ;-)

    Was ich hier besonders interessant finde, ist der Bogen, der sich sowohl in dem Pfosten als auch in der Front des 440 in gewisser Weise widerspiegelt.

    Gefällt mir!

    Viele Grüße,
    Kevin
  • markus.barth 30/12/2012 10:49

    Richards Anregung, mit der Kamera noch etwas höher zu gehen, ist, da dann das Fahrwerk zu sehen wäre, nicht die Schlechteste.
    Insgesamt dennoch eine aussergewöhnliche, gelungene Aufnahme.
  • Laufmann-ml194 29/12/2012 20:01

    Ja, @Christoph, Joachim Seyfahrt kam mir schon auch in den Sinn, ich wollte nur mal sehen, ob diese Belege von Bahnkultur jemand anders kennt ;-)
    Mehr noch aber, hat mich in meiner fotografischen Sozialisation "Von Weimat bis zum Ende - Fotografien aus bewegter Zeit beeinflusst" siehe auch bei http://www.amazon.de/Weimar-Ende-Fotografien-bewegter-Zeit/dp/3883791814
    Wer das Buch in den Händen hält, wird verstehen warum es "Das" Buch wäre, das ich mitnehmen würde, wenn ich nur einen Gegenstand mitnehmen dürfte. Gerade für Freunde des Streetpic´s eine Fundgrube, mit allgemeingültigen Aussagen zur Bildgestaltung und fotografischer Emphatie über den Tag hinaus.

    Zum Motiv - es war nicht möglich, mich weiter abzusetzen, damit die Größenverhältnisse harmonischer werden. Selbst wenn, ich glaube ich hätte es nicht getan.

    vfg Markus ml194
  • Andre24V 29/12/2012 16:49

    Hab das Foto nun schon 5 mal angeklickt und werde einfach nicht so mit warm.

    Der Torbogen aus marodem Waschbeton könnte auch eine überleitung zur DB sein, welche ja gerade im Moment gerade versucht ihren eigenen Maroden Finanzbogen zu retten.

    Aber lassen wir das.

    Passt soweit.

    vg
  • Dieter Jüngling 29/12/2012 16:19

    Schöne Bildidee. Eisenbahn mal aus einer ungewohnten Sicht. Gut gemacht.
    Gruß D. J.
  • D.J.B. 29/12/2012 11:45

    Mal was anderes, was auch etwas für sich hat.
    Gruß Dieter
  • C. Kainz 29/12/2012 9:12


    Nach meinem Dafürhalten ist das Tor-Rohr (reimt sich ;) zu massiv, und von dem Triebwagen zu wenig abgesetzt. Das Gestrüpp mit den typischen gebogenen Zaunpfosten aus den finsteren 30er Jahren bildet aber eine spannungsreiche Struktur. Dein Vorbild heißt übrigens Rotthowe. Noch interessanter ist aber Joachim Seyferth. Mein persönlicher, deutscher Lieblingsfotograf, dessen "Schiene-Photo" Bücher ich Jedem Ambitionierten unbedingt ans Herz lege. Sind zwar vergriffen, aber bei ebay usw. immer wieder aufzutreiben ...

    http://www.seyferthverlag.de/schienephoto/vergriffenebaende/index.html

    lg, Christoph
  • Hartmut Sabathy 29/12/2012 7:53

    das ist ja super .. dein ganzer Text unterhalb vom Bild .. du machtst dir wirklich gedanken . wie du Aufnahmen von der Bahn machen kannst . die von der "Norm" abweichen .. vg und ein angenehmes Wochenende und Jahreswechsel! Hartmut
  • Daniel Sutter-van Stek 29/12/2012 6:49

    Interresant!
    Da freue ich mich schon auf weitere Sonderfälle.

    Grüße, Daniel