# Sonntags.Geschichte: Innenausstattung der St. Martinskirche #

# Sonntags.Geschichte: Innenausstattung der St. Martinskirche #

Die 36 Meter lange Saalkirche St. Martin in Tettens besitzt eine bedeutende Ausstattung.

Die Kirchendecke wurde 1717 erneuert und wunderschön im Barockstil bemalt.
Diese einzigartige Malerei Ostfrieslands ist im Mittelteil noch original erhalten.

Anfangs war das Kirchenschiff leer, damit man in Notzeiten samt seines Viehs hineinflüchten konnte.
Erst ab 1505 wurden die ersten Bänke - noch im Renaissancestil - eingebaut.
Als man bei steigender Einwohnerzahl mehr Platz brauchte,
ergänzte man 1528 die Anzahl der Sitzplätze mit einer Empore:

Die zur Kirchenseite gewandte Vorderseite wurde als „Bibel der Armen“
mit Bibelsprüchen und den allegorischen Darstellungen der 7 Tugenden bemalt.

Obwohl die Tettenser Kirche nachweislich ab 1531 eine evangelische Kirche ist,
dient der alte Beichtstuhl als Beweis, dass auch nach der Reformation
die Ohrenbeichte einen hohen Stellenwert besaß und noch bis ins 19. Jahrhundert üblich war.
Jetzt dient der Beichtstuhl als Sakristei.

Daran schließt sich der „Beckersche Stuhl“ aus dem Jahre 1713 an, der erst 1966 hier an die Wand gerückt wurde.
Einflussreiche Familien besaßen in der Kirche ihr eigenes Gestühl.
Kaum zu glauben - aber erst 1966 entfiel die Regelung des persönlichen Sitzrechts:
Die Namen wurden übermalt, und jeder darf sich hinsetzen, wo Platz ist.

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- Fotos: St. Martinskirche in Tettens / Ostfriesland -