Sonntags.Geschichte: Leprosenkirche St. Josef

Sonntags.Geschichte: Leprosenkirche St. Josef

Die kath. St.Josefskirche-Kinderhaus wurde 1449 als Leprosenkirche* für die Leprakranken am Rande Münsters gebaut.
1672 erhielt die Kirche ihren heutigen Turm mit dem Wappen des Bischofs Christoph Bernhard von Galen,
der den hl. Josef zum Kirchenpatron bestimmte:

In der Weihnachtszeit ist der schlichte Hochaltar unter dem Rippengewölbe des Chors in mystisch-blaues Licht getaucht.
Dazu erhellen nach und nach 24 Kerzen den blumengeschmückter Adventskranz:

Die modernen „gemalten“ Fenster gestaltete Herr Prof. Wienhausen.

„Maria mit dem Kind“ ist ein anrührendes gotisches Meisterwerk.
Der schlichte Sandstein-Taufbrunnen dient zugleich als Weihwasserbecken,
und daneben wird hinter dem Gitter das heilige Chrisam-Öl sichtbar aufbewahrt:

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* Zwischen 1326 und 1342 errichteten Münsteraner Bürger mehrere Hütten für Aussätzige am Rande der Stadt.
In dem abgeschiedenen Hüttendorf lebten die Leprakranken „hilfsbedürftig wie Kinder“
- daher der Name des heutigen Stadtteils „Kinderhaus“.
Im „Leprosorium“ wurden die Kranken versorgt und erhielten erste geistliche Hilfe.

Neben der ehemaligen Leprosenkirche steht auch heute noch das „Lazarushäuschen"
- eine kleine Gebetskapelle für die Aussätzigen mit einer Sandsteinskulptur der hl. Gertrudis.
Sie wurde bei allen möglichen kleinen und großen Alltagssorgen um Hilfe gebeten - besonders bei Ungezieferplagen:

In einem Fachwerkhaus neben der Kirche befindet sich das einzige deutsche Lepramuseum:

Es zeigt die Einrichtung des ehemalige Krankenhauses für die Aussätzigen.

- Fotos: rund um die ehemalige Leprosenkirche / St. Josef-Kinderhaus -