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Spinnkreis Reichenbach / Odenwald

Spinnkreis Reichenbach / Odenwald

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Ivonne Harenburg


Free Account, Siegerland

Spinnkreis Reichenbach / Odenwald

Treffen auf Schloss Lichtenberg

Der Spinnkreis gehört zum Verschönerungsverein Reichenbach. Die Gruppe trifft sich regelmäßig auch mit andere Vereinen und nimmt erfolgreich an Wettbewerben teil. Bei diesen Wettbewerben gilt es, aus nur 10 Gramm Wolle einen möglichst langen Faden zu spinnen. Bei 10 gr. Wolle erreicht eine gute Spinnerin ca. 160 m Fadenlänge.

Schön die Teilnehmer auch in ihrer selbstgenähten Odenwälder Tracht zu sehen.
Im Gegensatz zu anderen Gebieten kann man hier die Männer in ihren Trachten nicht den Ortsgebieten zuordnen. Bei den Frauen sah man den Unterschied nur an den verschiedenen Formen der Hauben. Die Trachten wurden zwischen ca. 1780 und ca. 1900 getragen. Nach 1850 wurden die damals recht bunten Kleidungsstücke der Frauen dunkler und immer mehr der städtischen Mode angepasst.

Neben Mantel und Wams, die hier nicht zu sehen sind, trägt der Mann als Kopfbedeckung einen Dreispitz, auch Gewidderverdaler oder Dreimaster genannt, gezeigt. Dieser Hut, der übrigens nicht nur im Odenwald zu Hause war, begleitet den männlichen Trachtenträger nach dem Schulabschluss auf seinem gesamten Lebensweg. Besonders schön auch die Hosenträger aus Stramin mit eingestickten Namensinitialen und Herstellungsjahr. Diese Hosenträger sind immer ein persönliches Geschenk an den Besitzer.

Die Damen sehen wir mit dem mit Litzen und Schnüren versehenen Leibchen, das auf der Rückseite einen Wulst hat, der für einen besseren Halt des Rockes sorgt. Dazu gehört das dreieckig gefaltete Schultertuch, das im Brustbereich mit einer Nadel zusammengehalten wird. Das Schultertuch wird heute meist passend zur Schürze und mit Fransen gefertigt. Die Schürze, ein wichtiger Bestandteil aller Trachten, war zum Arbeiten aus Leinen und zu feierlichen Anlässen tragen die Frauen diese aus Seide oder Wolldamast.
Die unverzierte Leinen-Bluse hat einen runden Halsausschnitt, Vorder- und Rückenteil sind aus einem Stück gefertigt. Die Halbarm-Ärmel sind rechteckig geschnitten. Der in 100 bis 170 Falten gelegte Rock ist aus mind. 3,5 m Wollzeug, Beiderwand oder schwerem Tuch genäht. In vielen Gegenden ist er dunkel, wird aber auch in bunten, leuchtenden Farben getragen. Früher zeigten die Frauen mit der Anzahl der Rock-Falten (also entsprechen sehr viel Stoff) auch auf ihren Reichtum hin. Die Röcke wurden, wenn kein Mieder getragen wurde, mit Rockträgern aus Stramin gehalten. Diese waren verziert mit Kreuzstichen, die später durch Perlenstickerei abgelöst wurden.
Die Odenwälder Näwwelhauwe oder –kabbe ist ein Kommodchen, das früher eher unverziert auch als Arbeitshaube und auch als Nachthaube getragen wurde. Die Odenwälder Trachten-Kappen sehen sehr ähnlich aus, unterscheiden sich aber durch ihre Machart und Grundfarbe.


Spinnrad-Typen
Spinnrad-Typen
Ivonne Harenburg

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Information

Section
Dossier Hessen
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Exif

APN Canon EOS 450D
Objectif Canon EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS
Ouverture 4
Temps de pose 1/60
Focale 20.0 mm
ISO 400