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Kay Rehders


Premium (World), Hamburg

St. Jacobi mit Ballon

Wohl eine der ältesten hamburger Kirchen

St. Jacobi geht aus einer Kapelle hervor, die an einem Jakobsweg stand, den die (spätere) Steinstraße in diesem Bereich bildete. Durch diesen Umstand wurde die Kirche dem Apostel Jakobus geweiht. Bei der ersten Erwähnung 1255 lag St. Jacobi noch außerhalb der gesicherten Stadt östlich des Heidenwalls, erst nach Erweiterung der Stadtmauer 1260 wurde sie in die Hamburger Stadtbefestigung einbezogen. Der Hauptteil der Kirche geht auf einen Neubau im 14. Jahrhundert zurück: Zwischen 1350 und etwa 1400 baute man eine dreischiffige Hallenkirche im gotischen Stil, ähnlich der benachbarten Kirche St. Petri. 1438 entstand im Nordosten ein Sakristeianbau, heute Hamburgs einziges Zeugnis gotischer Profanarchitektur. Zum Ende des 15. Jahrhunderts wurde St. Jacobi um ein viertes Kirchenschiff an der Südseite erweitert. Im Mittelalter bestand der Turm der Kirche aus fünf Stockwerken, besaß allerdings keinen Turmhelm, sondern schloss mit zwei parallelen Satteldächern ab. Erst mit Beginn der frühen Neuzeit wurde in den Jahren zwischen 1587 und 1590 ein Turmhelm geschaffen, der in seiner spätgotischen Gestaltung der nahen St. Getrudenkapelle entlehnt war.

Eine weitere Veränderung des Baus erfolgte Mitte des 18. Jahrhunderts: Statische Probleme am westlichen Ende der Kirche verlangten, die Fundamente zu sichern und das Mauerwerk zu verstärken; hierdurch wurde die Westfront auch in ihrem Aussehen verändert. Die Pläne hierfür lieferte der Architekt Johann-Nikolaus Kuhn.

Anfang des 19. Jahrhundert diente St. Jacobi wie viele Kirchen napoleonischen Truppen als Pferdestall. 1826/27 wurde der spätgotische Turmhelm wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen neuen ersetzt, umfassende Veränderungen der Kirche erfolgten zwischen 1859 und 1869, so wurde das Kupferdach durch eine Schieferbedeckung ersetzt und eine neogotische Eingangshalle an der Südseite des Kirchenbaus errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Innenraum erneuert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zerstört, der Turm stürzte durch die Gewölbe in den Innenraum, wodurch dieser zerstört wurde. Die historische Innenausstattung hatte vorher bereits evakuiert werden können. Nach dem Krieg wurde St. Jacobi nach mittelalterlichem Vorbild bis 1963 wiederhergestellt – nur der Turm wurde neu gestaltet.

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