St. Nikolai-Kirche in Berlin-Spandau

St. Nikolai-Kirche in Berlin-Spandau

Geschichte der St. Nikolai-Kirche in Berlin-Spandau

Eine Kirche im Zentrum des städtischen Lebens, das ist die St. Nikolai-Kirche in Berlin-Spandau. Der wuchtige Bau inmitten der Spandauer Altstadt ist mit dem 77 Meter hohen Kirchturm weithin sichtbar.


Reformationskirche für Berlin-Brandenburg

Die erste Kirche am heutigen Standort ist um 1200 aus beschlagenen Feldsteinen im Zentrum einer Kaufmannssiedlung am Zusammenfluss von Spree und Havel gebaut worden. 1240 als "ecclesia forensis" erstmals urkundlich erwähnt, wurde für diese Marktkirche alsbald das Patronizium des heiligen Nikolaus gewählt. Im 14. Jahrhundert wurde die heutige gotische Hallenkirche aus Backstein als Bürgerkirche errichtet.



Hier ließ sich, der Überlieferung nach, am 1.11.1539 der brandenburgische Kurfürst Joachim II. das heilige Abendmahl nach evangelischer Lehre in beiderlei Gestalt, das heißt mit Brot und Wein reichen. Nach dem alten Rechtssatz "cuius regio, eius religio" – "wessen Reich, dessen Religion", war man von nun an evangelisch, weil der Landesherr evangelisch war. Seit dieser Zeit gilt die St. Nikolai-Kirche in Berlin-Spandau als die Reformationskirche für Berlin-Brandenburg. Daran erinnern das Standbild des Kurfürsten Joachim II. vor der Kirche und das Gemälde "Die Spandauer Adelsmesse" in der Kirche.


Zentrum der Bekennenden Kirche

In der Zeit des Nationalsozialismus bildete sich an der St. Nikolai-Kirche neben der Dahlemer Gemeinde um Pfarrer Martin Niemöller ein zweites Zentrum der Bekennenden Kirche, an deren Spitze Pfarrer Martin Albertz stand.



Der barocke Turmaufsatz aus dem Jahre 1744 fiel im Zweiten Weltkrieg einer Brandbombe zum Opfer. Nach einem Notdach aus dem Jahre 1952 konnte 1989 die Wiederherstellung der historischen Turmansicht unter Beibehaltung der Schinkelschen Umgestaltung aus dem Jahre 1839 gefeiert werden. Im Gegensatz zum Turm erfuhr das Kirchenschiff durch die Jahrhunderte hindurch nur wenige Veränderungen.



Heute ist die restaurierte Kirche ein wichtiges Zentrum des kirchlich-kulturellen Lebens auch über die Bezirksgrenzen Berlin-Spandaus hinaus. Schwerpunkte sind neben dem pastoralen Dienst die Diakonie und die Kulturarbeit, vornehmlich die Kirchenmusik.


Aufgenommen aus einer Distanz von 5,0km